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Alt 14.06.2004, 10:48
Gast
 
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Standard Leberkrebs nach brustkrebs

Hallo ihr Alle, die ihr einen Krebskranken in eurer Familie habt.
Am Freitag, 11. Juni 2004 ist um 10.00 Uhr meine Mutter im Krankenhaus verstorben.
Ich hatte zuvor 3 Tage und 3 Nächte in ihrem Zimmer campiert und musste mit ansehen, wie sie jämmerlich erstickt ist. Um ihr das Bewusstsein für ihre Qualen zu nehmen, hat man sie am Tag zuvor unter Morphium gesetzt. Meine Schwester, mein Vater und ich haben ihre Hand gehalten, als sie ihren letzten Atemzug machte. Ich bin froh, dass sie erlöst ist. Aber ich werde die schrecklichen Bilder aus der Klinik nicht los. Sie verfolgen mich.
Es ist unglaublich, dass man in diesem Land keine Gnade kennt für solche Menschen, die dem Tod so geweiht sind.
Hätte ich ihr eine Todesspritze geben dürfen, ich hätte es getan.
Ich wünsche euch allen da draußen noch sehr viel Kraft für das, was euch noch bevorsteht.
Mein Fazit aus den letzten zwei Jahren Therapie mit ihr ist: Lebensqualität kann man nicht durch Chemo bewahren. Sobald Metastasen auftreten, sollte man sein Leben in vollen Zügen genießen, solange es geht und dann in Würde gehen. Seine Hoffnungen an zerstörerische Therapien zu hängen, die den Menschen kaputt machen, halte ich für Irrsinn. Das Ende ist doch immer das gleiche. Und bis dahin lebt und genießt.

Alles Gute,

Martina aus Düsseldorf in Gedenken an eine wunderbare Frau, die meine Mutter war, die Beste!
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