Liebe Nina, ich danke Dir für die lieben Worte. Ja, Du hast das ausdrückliche Recht zu leiden und wer sonst als wir hier kann das genau nachfühlen. Alles, was Du momentan tust, trägt dazu bei, dass Dein geliebter Papa das bekommt, was er verdient: In Würde, das heißt auch, mit dem Gefühl, von seinem Kind vermisst zu werden, in eine andere Daseinsform zu wechseln. Ich habe für Sabrina ein Gedicht abgeschrieben, das Freunde auf die Homepage meines Mannes gesetzt haben. Ich glaube, genau das trifft den Kern: Wir sind diejenigen, die mit der Situation leben müssen, ohne einen wichtigen Teil unseres Daseins auszukommen. Und wie verzweifelt wir dabei sind, spürt der Sterbende und hat vielleicht auch ein wenig das Gefühl, im Leben wichtig gewesen zu sein. Ein Gefühl, das doch jeder von uns gern hat. Und dass Du Deinem Papa dieses Gefühl gibst, Nina, das wird er mitnehmen in die andere Welt. Wie viele Menschen sterben einsam, verlassen, werden nicht beweint und vermisst. Wie schön für Deinen Papa, dass er Dich hat. Und wenn der Anruf kommt, Nina, dann sei nicht verzweifelt! Ich habe, als er nicht mehr atmete, eine Kerze angezündet neben ihm, habe in den Himmel geschaut und zu ihm gesagt: "Wir habens geschafft, mein Schatz, da wo Du jetzt bist, musst Du nicht leiden." Ich wünsche Dir, liebe Nina, dass auch Du dazu die Kraft haben wirst. Und Du wirst in uns Menschen haben, die in Gedanken bei Dir sind .... jederzeit. Sei umarmt
Kristina