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Alt 05.05.2018, 22:30
Marc mit C Marc mit C ist offline
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Standard AW: Vater Leberkrebs dank Hepatitis B

Um einige Antworten zu geben:

Mein Vater ist Maschinenschlosser. Er geht regelmäßig für alle denkbaren Checks zum Arzt und ging daher sicher auch immer davon aus, keine größeren Erkrankungen zu haben. Auf Hepatitis-Infektionen wird nicht ohne Verdacht untersucht. Und da es keine zweifelsfreien Symptome für Hepatitis gibt (bis auf die Gelbsucht, die er nie hatte), wurde es bei ihm nie entdeckt.
Wir vermuten, dass er (und das wäre reichlich makaber), sich bei einer Vorsorgeuntersuchung in den vergangenen Jahren angesteckt hat - Darmspiegelungen, Magenspiegelung und Blasenspiegelung wurden gemacht. Denn laut der Ärzte muss es sich um eine relativ "junge" Infektion handeln. Fragt mich bitte nicht, woher die das so genau wissen wollen, aber das war die Grundaussage. Letzten Endes spielt es jetzt aber auch keine Rolle mehr - er hat es, und man kann es jetzt nur noch medikamentös behandeln.

Zum Thema Lebertransplantation:
Das war als eine der ersten Alternativen für eine "Heilung" von den Ärzten selbst genannt worden, als der Nierentumor noch nicht bekannt war. Nach Entdeckung des Nierenzellkarzinoms - sofern es denn eines ist (muss bei der OP erst durch die Pathologie geklärt werden, Biopsien wurden ja weder von Leber noch Niere gemacht) - hieß es eben, dass er keine Leber mehr erhalten würde.
Die Ärzte selbst ließen keinen Zweifel daran, dass es sich um einen weiteren Primärtumor in der Niere handelt, und nicht um eine Metastase der Leber.

Natürlich ist mir bewusst, dass auch eine Transplantation ein großes Risiko mit sich bringt, auch ganz unabhängig davon, ob es sich um eine oder mehrere verschiedene Tumore handelt. Mich hätte nur interessiert, wie die rechtliche Situation aussieht, wenn die eine "Baustelle" praktisch erledigt wäre, und ob er bei Heilung des Nierentumors zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Warteliste könnte - wenn er es sich denn selbst wünschen würde.
Tatsache ist: die Warteliste für Lebertransplantate ist im Vergleich zu den meisten anderen recht positiv - man wartet im Durchschnitt nur 1 - 1,5 Jahre auf eine Spenderleber, während man auf eine Spenderniere 4 - 8 Jahre warten muss. Aber sei es drum - es gibt Neuigkeiten von gestern, die auch darauf eine Antwort geben.

Nach dem gestrigen Termin in der Urologie steht fest, dass er am 17.05. an der Niere operiert wird. Positiv daran ist, dass er voraussichtlich an der Geburt meines Neffen teilhaben kann, bevor er sich unters Messer legt.

Man hat leider bestätigt, dass er, sofern der Nierentumor bösartig ist, auch bei dessen Entfernung nicht für eine Spenderleber in Frage kommt. Das muss man wahrscheinlich akzeptieren, aber wir werden uns das nochmal von einem Transplantationszentrum bestätigen lassen.

Erneut hat das Klinikum nicht unbedingt mit Kompetenz geglänzt - zum einen wurde meinem Vater immer noch kein Ergebnis vom Thorax-CT vergangener Woche Donnerstag mitgeteilt. Zum anderen wollte man ihn sogar erst im Juni operieren - hier hat meine Mutter jedoch angekündigt, dass sie dann ein anderen Krankenhaus aufsuchen werde, und plötzlich war der 17.05. möglich.
Die Urologie ihrerseits widersprach der Onkologie und war der Auffassung, man solle doch erstmal die Leber behandeln, und anschließend dann die Niere. Man kommt sich verarscht vor: die einen sagen so, die anderen so...

Ich melde mich wieder

LG
Marc
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