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Alt 26.07.2004, 17:57
Gast
 
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Standard Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Liebe Tanja!
Danke! Es ist toll, dass sich einmal jemand ehrlich zum Thema Sex nach einer Vulvektomie äußert. Denn das ist etwas, was mich im letzten Jahr sehr beschäftigt hat - wozu ich aber kaum Aussagen fand.
Ich hatte noch Glück - und nur ein carcinom in situ. Es wurde August 2003 nicht im Gesunden entfernt. Eigentlich hätte es laut Wunsch meines Frauenarztes mit Laser entfernt werden sollen. Ich wurde extra ins AKH nach Wien geschickt, weil in meiner weiteren Umgebung nur dort eine Laserbehandlung möglich ist (scheint aber in Österreich doch eine Methode zu sein, für die man keine extra Versicherung braucht). Dort hat man mich beraten. Und ich habe mich für das Wegschneiden entschieden. Ich bin bis heute froh, da man anschließend die Gewebsprobe untersuchen und so feststellen konnte, dass es eben nicht im Gesunden entfernt wurde. Seither werde ich regellmäßig genau untersucht und alle wissen genau, an welcher Stelle man besonders aufpassen muss. Hätte man gelasert, hätte man die weggelaserten Zellen nicht untersuchen können. Sollte wieder eine OP notwendig werden, müsste man mir die Klitoris entfernen. Ehrlich davor hatte ich schon Angst, weil ich eben auch nicht weiß, was man ohne sie noch empfinden kann. Und darüber fand ich leider auch nichts. Bis jetzt wurde es aber Gott sei Dank noch nicht notwendig. Ich habe mir dann nur gedacht - wahrscheinlich sehr naiv, aber mir hat es über die letzen Monate geholfen - dass in vielen islamischen Ländern kleinen Mädchen ohne Narkose, unter furchtbaren Bedingungen ... genau dies Körperteile entfernt bzw. beschädigt werden, ohne dass sie krank sind. Viele sterben an den Folgen - viele werden erwachsen, heiraten, bekommen Kinder - und haben ihr Leben auch in den Griff bekommen. Also werde ich es auch schaffen, wenn es nötig werden sollte. Vielleicht kann man ja beim Sex auch umlernen - anderes bewusster wahrzunehmen. Aber ich finde es toll, dass sich mal jemand dazu geäußert hat und dadurch anderen Mut macht, es wenigstens zu versuchen.
Kristin
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