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Alt 28.12.2010, 12:38
Jubianja Jubianja ist offline
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Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo Andrea,

ich bin zwar nicht selbst betroffen, sondern "nur" Angehörige. Mein Lebengefährte hat ein Synovialsarkom G3 mit mittlerweile Metastasen in der Wirbelsäule. Er hat auch zwei schwere OPs hinter sich und macht mittlerweile die 3. Bestrahlung durch. An der Stelle, wo der Primärtumor saß, bei dem auch nur eine R1-Resektion erzielt wurde (weil falsch operiert wurde, man dachte, der Tumor sei gutartig) wurde im Mai/Juni bestrahlt. Jetzt hat sich im Bestrahlungsgebiet wieder ein Tumor gebildet und die Ärzte sagen, wir können nicht operieren, weil das Rezidiv im Bestrahlungsgebiet lag(!). Auch wir sind sehr verzweifelt und fragen uns warum gerade jetzt?? Haben 5 Kinder, von denen 2 noch sehr klein sind und gerade ein Haus gekauft. Prognosen haben die Ärzte noch nicht abgegeben, aber man muss ja nicht lange nach Prognosen suchen, wenn man manche Leidensgeschichte hier verfolgt und im Internet nach Informationen sucht.
Einen Sinn darin finden? Schwer!
Man würde am liebsten den Kopf in den Sand stecken und nichts mehr hören und sehen...
Ich kann ja nur seine Krankheit beurteilen (ich hatte sonst noch nie mit einem Krebsfall zu tun) und ich weiß, dass bei uns in den letzten Jahren viel falsch gelaufen ist und eine permanente Überlastung mit vielen Problemen und Sorgen da war - jetzt hat der Körper die Bremse gezogen und zwar sehr abrupt. Zeit, sein Leben zu ändern und lebenswert zu machen, den Raubbau mit dem eigenen Körper zu beenden, sich gesund zu ernähren, aufhören, zu rauchen??
Ich habe ihn jetzt nach einer Phase der Verzweilfung und nachfolgender so weit, dass wir unser Leben ändern, wir haben uns Hilfe für unsere 3 Mädchen geholt, da es immer Streit zwischen ihm und ihnen gab (sie sind aus meiner ersten Ehe), die Energie, die hierfür verwendet wurde, soll in andere Bahnen gelenkt werden, wir möchten mehr Zeit als Paar und nicht nur als Eltern verbringen, wir stellen unsere Essgewohnheiten um ...
Vielleicht ist es zu spät, aber dann hat es die letzte Zeit wenigstens lebenswerter gemacht ...

Bei Dir ist die Krankheit noch lange nicht so weit fortgeschritten und Du hast noch alle Chancen, in Dich hineinzugucken und Dich zu fragen, was Du vielleicht selbst aktiv tun kannst, um gegen die Krankheit anzukommen. WAS ich Dir aus leidvoller Erfahrung sagen kann, ist, dass es ein Fehler ist, sich einfach passiv in die Hände der Ärzte zu begeben - wir haben den Fehler gemacht und er ist nun nicht mehr rückgängig zu machen. Das heißt nicht, dass man mit einer Krebserkrankung nicht zum Arzt gehen soll, es heißt, dass man selbst auch aktiv werden sollte, sich informieren, seine Energie zu bündeln, Negatives im Leben auszuschalten - es ist auch sicherlich ein besseres Gefühl, selbst etwas zu bewegen.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und viel Kraft, Du hast noch die besten Chancen!

Liebe Grüße
Bianca
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