Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 06.09.2015, 17:38
Trika Trika ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.09.2015
Beiträge: 13
Standard Magenkrebs mit Anastomose-Insuffizienz ...

Vielleicht erhalte ich auf diesem Wege noch ein paar Tips oder Ratschläge oder hilfreiche Kommentare.

Meinem Paps wurde vor 2 Monaten der Magen komplett entfernt mit dem inneliegenden Tumor, der die Magenwand durchbrochen hatte und bereits Ableger in die Lymph- und Blutgefäße abgegeben hatte. Es war eine Not-op, da der Tumor ebenfalls in den Magen einblutetete,
Der Tumor wurde klassifiziert als G3, pT4a L1 V1 pN3b. Von 21 entnommenen Lymphknoten waren 17 befallen.

Kurz nach der OP sah es gut aus, bis sich sein Zustand zusehends verschlechterte.
Es stellte sich heraus, dass der neue Übergang zwischen Darm und Speiseröhre undicht war, somit ist permanent Gallenflüssigkeit ind die Bauchhöhle geflossen, welche eine schwere Peritonitis (Bauchhöhlenentzündung) und daraus folgend eine Sepsis hervorrief.
So kam eine weitere Not-OP auf den Plan, von der sich mein Vater bis heute noch nicht komplett erholt hat.
Er hat immernoch eine Drainage die die austretende Flüssigkeit ableiten soll. Die OP-Narbe heilt nicht komplett zu, weil ein resistenter Keim darin hockt. Die Wunde wird zwar täglich versorgt, stinkt aber wie die Pest.

Nun nach 4 Wochen Reha hat er immerhin 2,5 kg zugenommen ( jetzt 52,5) und kann wieder kleinere Spaziergänge machen, nachdem nach knapp 6 wochen krankenhaus eigentlich keine muskeln mehr an ihm dran waren.

Morgen wird er aus der Reha zu einem Nachuntersuchungstermin ins Krankenhaus gebracht, nach welchem er wohl angeblich übermorgen stationär aufgenommen werden soll für den ersten Zyklus Chemo.

Nun, wie soll ich sagen, ich sehe deutlich wie wichtig die chemo wohl wäre aufgrund seiner Diagnose. Aber in der Verfassung in der er sich befindet, kann eine Chemo doch nur Quälerei sein, wenn nicht sogar schlimmeres. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Paps eine Chemo durchstehen könnte.
Andererseits verschlechtern sich seine Karten vermutlich erheblich ohne die Chemo.
Und weiterhin ist die OP schon über 9 Wochen her... wieviel Sinn macht eine Chemo tatsächlich noch?

Jetzt hat er sich in 4 Wochen Reha mühevoll etwas aufgerappelt und das soll mit einer Chemo wieder zunichte gemacht werden???
Ich denke nicht, dass man meinem Paps das antun sollte. Vielleicht sollte man Ihn jetzt einfach in Ruhe lassen und beten, dass er sich noch etwas mehr berappelt und etwas Normalität haben kann und möglichst noch viel gute Zeit hat.

Ich bin dankbar für jeden Kommentar.
Oder Erfahrungswerte von Menschen, die eine ähnliche Situation kennen.
ich kann nicht mal annähernd einschätzen wieviel Zeit mein Paps tatsächlich noch hat. Oder ob ich die Dinge zu schwarz sehe.
zunächst sagte man, mein Paps könnte noch ein paar Jahre haben, aber wohl weniger als 5. Natürlich mit Chemo und diese Aussage kam nach der ersten OP, vor Insuffizienz, Peritonitis und Sepsis. sowohl ohne Drainage und Untherapierbarem Keim in der Wunde.
Worauf muss ich mich einrichten? was kann, muss, sollte ich jetzt für meinen Paps tun?
Ich bin völlig ratlos. und hoffe momentan nur, dass die chemo ausgesetzt und die Reha fortgesetzt wird. zumal ich auch nicht weiss, wie es zuhause mit ihm weitergehen könnte.

vielen Dank für Eure Zeit beim lesen,
Kathrin
Mit Zitat antworten