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Alt 19.01.2007, 01:14
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Tato Tato ist offline
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Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 142
Standard AW: Doppelbelastung organisieren

Hallo zusammen,

leider verdrängt meine Mutter ihre Krankheit und erschwert mir somit die Sache. Sie hat abgenommen, fühlt sich schlapp, isst kaum noch etwas (morgens 1/2 Brötchen) und nimmt ihre Chemo-Tabletten unregelmäßig (der Arzt weiß das). Letztens hatte sie starken Durchfall und an einem anderen Tag hat sie ihr Essen erbrochen. Sie sagt, dass es selten vorkommt und ein Infekt die Ursache war, aber so ganz kann ich das nicht glauben. Ich kenne ihren wahren Gesundheitszustand nicht, da sie sich selbst keine Befunde geben lässt, nicht nachfragt und es auch nicht so genau wissen will. Sie weiß nicht, was man bei der wöchentlichen Blutentnahme bei ihr testet, wo in etwa ihre Tumormarker oder andere Blutwerte liegen - sie sind grenzwertig, aber gerade noch ok. Das reicht ihr.
Zudem schiebt sie die Sache mit der Patientenverfügung und der Vorsorgevollmacht lange hinaus. Sie wechselt ohnehin jeden Tag ihre Meinung, was sie zukünftig will... Wir reden offen darüber, aber sie denkt anscheinend, das ist noch Jahrzehnte hin...

Ich werde bald 24 Jahre alt...
Ja, dank Uni kann ich mein Leben flexibel gestalten. Ich kann problemlos 3 Wochen hintereinander von Daheim aus lernen oder ich könnte bei meiner Mutter lernen. Alles wäre möglich. Das ist Luxus, denn zum Zeitpunkt der Diagnose und der OP habe ich gearbeitet. Ausnahmsweise durfte ich mein Handy anlassen... Ich war kurz vor dem Zusammenbruch, zumal ich dort gemobbt wurde. Urlaub nehmen ging nicht, ich ließ mich krankschreiben um wenigstens mal 3 Tage abschalten zu können.

Morgen bin ich auch kurz bei ihr. Ich versuche öfters zu ihr zu fahren und einfach mal vorbeizuschauen...

Viele Grüße
Tato
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