Thema: Gerechtigkeit
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Alt 24.03.2009, 19:45
Schnübi Schnübi ist offline
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Registriert seit: 24.03.2009
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Standard Gerechtigkeit

Guten Abend
Ich bin 45 Jahre alt und habe mein Vater Ende Januar 2009 an
Asbestose und Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren.

Letztes Jahr im Juli hatte er mühe mit dem Atmen und ging zu seinem Hausarzt. Der leider abwesend war hatte aber eine Vertretung. Diese Vertretung hat mein Vater zur Voruntersuchung in den Lindenhof geschickt, das Resultat: Wasser auf der Lunge.
Hier muss ich nun erwähnen das mein Vater nur im Kanton Freiburg versichert ist hatte aber seit Jahren als Hausarzt ein Arzt im Berner Seeland nahe der Kantonsgrenze. Der Vertretende Arzt hat mein Vater als Notfall im Inselspital angemeldet. Da wurde ihm eine Drainage gemacht. Ich sehe ihn heute noch vor mir er hatte Buchstäblich einen 1 cm dicken Schlauch im Brustkorb. Hier sind in 4 Tage fast 5 Liter Flüssigkeit rausgezogen worden. Am letzten Tag haben sie im Inselspital noch eine Porbe genommen mit dem Verdacht auf Asbest. Der vom Inselspital besätigt worden ist.

In der Zwischenzeit hat das Spital gemerkt das der Vertretende Einweisenden Arzt kein Antrag an den Kantonsarzt gestellt hat. Sie stellen den Antrag und erhalten die Anwort. Dies ist kein Notfall, es konnte auch im eigene Kanton behandelt werden. Immerhin die Rechnung Fr. 17000.-- zahlt niemand.
Mein Vater wurde sofort entlassen, es waren sogar Ärzte dagegen aber was solls es ging nicht anders. Der Antrag wurde noch 2x gestellt aber jedesmal abgelehnt.!!!!! (Es war ein Notfall!!!)

Das Loch in der Brust in dem der Schlauch darin war schliesste sich schlecht und eine Entzündung blieb. Im August wurde dann Antibiotika eingesetzt aber die Schmerzen gingen nicht weg. Nun schickte der Hausarzt in ins Kantonsspital Freiburg. Da wurde er von oben nach unten untersucht. Ergebnis auf die Asbetose vom Inselspital kommt nun auch noch ein Tumor auf der Bauchspeicheldrüse.
Im September wird entscheiden mit einer Chemotherapie anzufangen. Von 9 Chemos macht mein Vater nur noch 7 Chemos, danach war er zu schwach und
zum operieren war das Herz zu schwach dafür hat er 5x hinhalten müssen für Ständs.

Im September nimmt mein Vater kontakt auf mit der Krebs-Liga und bittet um Hilfe. (Die finanzielle Lage meiner Eltern ist sehr sehr schlecht und er weiss nicht mehr wie alles noch zu bezahlen ist. Sagt aber uns Kinder nichts von dem Problem.)
Anfangs Oktober nimmt der Kantonsvertreter der SUVA den Fall auf.

In der Nacht nach der 3. Chemo errbricht mein Vater so heftig das meine Mutter den Hausarzt verständig und dieser sofort eine Ambulanz bestellt. Ende Oktober hat mein Vater 1/3 seines Gewichtes verloren und Anfangs Dezember 2/3 vom Gewichts.

14 Tage vor der Weihnachten ruft meine Mutter an und weinte und meinte nun habe Sie die Hoffnung verloren. Die Ärzte haben ihn abgeschrieben.
Er ist vom 24.-25.12 zu Hause gewesen aber man sah das er unwohl war und schmerzen hatte. Er war das letzte mal Zuhause gewesen.

Anfangs Januar trifft die 2. Mahnung vom Inselspital bei meiner Mutter ein. Hier nimmt sie Kontakt auf mit mir. Und bittet mich um Hilfe. Ich bin vom 9. Januar jede Woche 1-2 Tage bei meiner Mutter (Fahrzeit 5 Stunden hin und zurück) und versuche mir ein Überblick über die finanzielle Lage zu machen.
Haarsträubend
Mein Vater hat meiner Mutter nie von der finanziellen Lage etwas gesagt da er dies alleine mit seinen Geschäften eingebrockt hat. Was nun?
Offene Fragen versuchte meinen Vater auf einer Seite zu beantwortet auf der anderen Seite sagte er "Sieht Ihr nicht das ich Krank bin, lasst das nun in 6 Monaten, wie der Arzt es meint, bin ich wieder Gesund" !!!
Diese Anwort erhilten wir noch 1 Woche vor seinem Tod.

In der Zeit habe ich mich manchmal gefragt warum bin ich nicht früher hingegangen, warum habe ich dies nicht vorher gemacht....
Wann ist der richtige Zeitpunkt jemand gehen zu lassen.

Am Todestag war ich Zuhause und ging meiner Arbeit nach. (Ferienwohnung übernahme im Skigebiet). Um 10.00 Uhr musste ich bei der Wohnung sein. Während ich mit der Sesselbahn hochfuhr, habe ich wie immer, meiner Schwester angerufen und angefragt wie es Vater gehe, "Er schläft noch und hatte eine gute Nacht". Ich beendete das Gespräch. In der Zeit fuhrt die Bahn durch Stockdicken Nebel und dann auf einmal "Wunderschön, ein blauen Himmel und die Bergen und das Nebelmeer. Hier habe ich mir gewünscht könnte mein Vater auch hier sein. (Er liebte die Bergen) Ich habe aber auch begriffen das ich Ihn auch loslassen muss und die offenen Fragen halt offen lassen muss. Um 11:00 Uhr fuhr ich wieder ins Tal und erhalten den Anruf mein Vater sei nun friedlich eingeschlafen, er hatte kein Todeskampf. Um 14:00 Uhr bin ich im Kantonspital Freiburg engetroffen. Er lag da freidlich schlafen und mit einer Rose in der Hand.

Hier möchte ich den Schwester, Pfleger, Ärzte von dem Boden noch einmal herzlich Danken.

Später an seinem Todes Tag erhalten wir den Anruf von der Stationsärztin um die Erlaubnis für die SUVA eine Obduktion zu machen. Dies geben wir aber mit der bitte uns auch eine Kopie der Obduktionsbericht zuzusenden.
Heute haben wir immer noch kein Obduktionsbericht!!!!!

Der Todesschein haben wir immer noch nicht erhalten. Wer hat der den????
Das Spital, weiss nicht wo er ist, der Pathologe hat in nicht gesehen, der Bestatter hat in auch nicht erhalten. Wo ist der Todesschein???
Immerhin haben wir nun eine Todesurkunde erhalten für Fr. 25.--

In meiner Familie hatten wir bis jetzt nie so direkt mit einem Verstorbenen zu tun aber das was wir bis jetzt erlebt haben das wünsche ich niemandem.

Im Spital haben die doch tagaus tagein Todesfälle aber hier heisst es nur JE NE SAIS PAS oder ICH WEISS ES NICHT.

Ist es normal das ein Patient 5 Ständs innert nur 3 Monaten erhält?
Wie lange braucht einen Obduktionsbericht?
Wie lange braucht die SUVA für eine Entscheidung?
Warum hinterfragt ein Kantonsarzt nicht warum 3x einen Antrag kommt?

Nun kommt der Nachlass
Nebst was man aus Bankbroschüren lesen kann muss man ja fast zu einem Anwalt. Geld hat man dafür nicht. Niemand kann einem sagen was passiert wenn, was, warum oder desdwegen.

Meine Mutter muss nun aus der grossen Wohnung. Wo finden wir auf die schnelle eine Wohnung die zahlbar ist und ein kl. Hund rein darf.

Ich muss aufhören.
Danke fürs zuhören (zulesen)
Schnübi
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