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Alt 06.04.2013, 15:10
aquila aquila ist offline
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Standard AW: Pflegestufe - wann gibt es Stufe 2 und wann nicht?

@Cawo

Das mit den Tabellen der Zeiten hatte ich schon mal gelesen...
Das Problem ist vor allem, dass wohl nicht alle Tätigkeiten voll angerechnet werden, an diese Zeiten Wie ist das z.B. mit Mahlzeiten herstellen und bringen...? Z.B. morgens mache ich ihm Frühstück mit Kaffee usw. und bringe ihm das fertige Frühstück dann ans Bett, bevor ich zur Arbeit fahre...
Und der Mehraufwand bei der Hausarbeit, z.B. deutlich mehr Wäsche, weil er zum einen viel schwitzt und zum anderen auch mal was mit dem Stoma-Beutel schiefgeht und diese Bett-Schutzauflagen (wegen dem Dekubitus) usw. usf.
Und Hilfe braucht er ja dauernd! Und wenn es nur mal im Bett etwas hochrutschen ist, o.ä.
Außerdem Hilfe beim An- und Ausziehen usw.
Ich meine, da müsste die Zeit doch an sich zusammenkommen, wenn das alles reingerechnet werden darf...
Wenn Du schreibst, Nahrung fertigmachen und Portpflege und sowas zählen gar nicht, bzw. in einer Pauschale, denn man Mahlzeit

Zitat:
Ich hätte sicher in den letzten 4 Wochen eine Hochstufung beantragen können (da ging ja nicht mal mehr selber aufsetzen... geschweige denn stehen gehen, oder Toilette)... aber ganz ehrlich, ich habe darauf verzichtet. Ich fand es sehr unwürdig "wie oft am Tag legen Sie ihm die Urinflasche an... " Fragen in der Art tun einem Patienten, der klar denken kann einfach weh... ich habe also deshalb verzichtet.
Ja, ich glaube auch, dass diese ganzen Dinge meinem Schatz schon wehtun. Bestimmt sogar, so tapfer und vernünftig er dabei auch ist.
Diese Begutachtung wird ganz sicher auch KEIN Vergnügen für ihn sein.
Aber wenn ich, um ihm das ersparen zu können, seine volle Versorgung alleine bewältigen wollte, dann hieße das auf jeden Fall, dass ich meinen Job aufgeben müsste.
Und da ich in meinem Alter in meinem Job ganz sicher nicht so einfach was wieder finden würde, hieße das im Grunde, dass ich meine Existenz komplett aufgeben müsste. (dass ich über ihn in keiner Weise irgendwie abgesichert bin, weißt Du ja)
Außerdem erzählte ich ja, dass ich auch noch die Verantwortung für was anderes habe... Würde ich meinen Job aufgeben, könnte ich auch das notwendige Geld dafür nicht mehr aufbringen...
Wenn ich also sowohl meine Existenz irgendwie erhalten möchte, um nicht als Hartz-4-Empf. zu enden (und womögl. zu bleiben, beim aktuellen Arbeitsmarkt für Leute meines Alters) und meine andere Verantwortung noch erfüllen können möchte, dann bleibt halt nur die Unterstützung durch den Pflegedienst, um die Zeit, die ich zur Arbeit bin zu überbrücken und die Dinge zu erledigen, mit denen ich mich allein halt schon etwas überfordert fühle...
Oder er müsste in eine Einrichtung und DAS will ich wirklich solange es IRGENDWIE möglich ist nach Kräften vermeiden

Und daher sehe ich für mich leider keine Möglichkeit, ihm diese demütigenden und sicher schlimmen und psychisch sicher sehr belastenden Prozeduren zu ersparen... So gern ich es täte...

Zitat:

Habe eh nur um die 200Euro bekommen, da wir ja keinen Pflegedienst zur Unterstützung hatten.
Also ich selbst bekomme (und will!) auch überhaupt kein Geld, es geht mir nur um die Leistungen des Pflegedienstes... Hauptsächlich z.B. die Dekubitusversorgung und die "große Pflege" (also das Ganzkörper-Waschen im Liegen und was da so dazugehört).
Mehr muss gar nicht, den Rest kann ich ja selbst mit ihm und das SAPV-Team kümmert sich ja auch um die Ernährung....
Besonders wichtig ist aber, dass der Pflegedienst halt weiter einmal täglich kommt, wenn ich zur Arbeit bin, weil rund 10 - 11 Std. allein (mit Fahrtzeit) ist für ihn natürlich viel zu lange! Er kann ja nicht mal allein seine Position im Sessel ändern oder sowas.
Das ginge eben nicht und 5 Tage die Woche täglich ein Besuch mit "großer Pflege" usw., das ist über Pflegestufe I knapp abgedeckt, fürchte ich
Wie das funktionieren soll, weiterhin, wenn die Stufe II nicht durchgeht, das weiß ich nicht, das macht mir Riesensorgen

@Elisabethh.1900
Zitat:
Ehe der Pflegedienst seine Tätigkeit beginnt, müßte eigentlich auch über die Finanzierung der Leistungen gesprochen werden.
Ja, das sagte die Dame vom Sozialdienst auch, als ich Freitag nach dem Status des Antrags fragte. Die war auch überascht, dass da nix gesprochen wurde. Ich habe daraufhin gestern die Dame vom Pflegedienst gebeten, mir mal eine Kostenaufstellung zu machen, über die bislang angefallenen Kosten. Damit ich sehen kann, wie viel das über den Betrag, der bei Stufe I gezahlt wird womöglich schon hinausgeht, nach inzw. gut 3 Wochen...
Zitat:
Die sog.pflegeerschwerenden Faktoren,wie starke Schmerzen oder ungünstige Wohnbedingungen spielen auch eine Rolle bei der Festlegung der Pflegestufe.
Ungünstige Wohnbedingungen sind nicht gegeben, bis auf die Tatsache, dass das "Hauptbad" (wo Dusche und Wanne mit drin ist) im 1. OG ist, wo ich ihn natürlich nicht hochkriege. Was inzw. aber eh zweitrangig ist, weil in die Dusche (Kabine) bekäme ich ihn ja gar nicht mehr rein oder raus...
Er wird deshalb ja im Bett gewaschen.
Ansonsten ist es ebenerdig und auch Platz genug...
Aber starke Schmerzen sind schon ein Problem, er bekommt jetzt schon relativ viel Hydromorphon, was er auch unbedingt braucht.
Das werde ich beim Termin also auch ansprechen.
Zitat:
Ich wünsche Euch einen Gutachter, der die Situation richtig einschätzen kann.
Ohja, das hoffe ich auch inständig

Ich frage mal die Damen vom Pflegedienst, ob da jemand von denen auch dabeisein kann... Noch habe ich ja keinen Termin. Der Palliativ-Arzt sagte, ich solle da auf jeden Fall mal nachfragen, ob da überhaupt auch konkret die Stuffe 2 beantragt wurde, oder halt einfach nur eine (neue) Einstufung.
Also muss ich da Montag mal Erkundigungen einholen...
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Mein Schatz... Es ist so ungerecht
Verzeih mir, dass ich Dich nicht retten konnte...
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