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Alt 30.08.2012, 22:06
Seestern09 Seestern09 ist offline
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Standard AW: Mama, geht es dir jetzt besser da wo du bist?

hallo mum,

ich bin es schon wieder. habe derzeit mal wieder eine ziemlich traurige phase. irgendwie erinnert mich auch ständig alles an dich. ich habe heute deine tücher angerochen und sie riechen immer noch nach dir, das shirt auch. das war der typische duft, der immer aus deinem schrank kam, wenn man ihn öffnete. so eine frische.. ich habe den engel von deinem arbeitskellegen bei mir am eingang vor unserem bild stehen. dir hat er leider nicht mehr geholfen. aber vielleicht hilft er mir ja.
ich werde es einfach nicht verstehen können, dass du weg bist. ich fühle mich viel zu jung, um ohne dich aufzuwachsen. ich stehe doch grad erst mal 3 jahre auf eigenen füßen und mein leben beginnt doch eigentlich jetzt erst richtig. und es macht mich so traurig, dass ich das nicht mehr mit dir teilen kann. oma meinte, wenn man weiter weg ist, betrifft das einen ja nicht so. man ist ja schließlich nicht jeden tag auf dem grab.. aber du fehlst mir viel viel mehr als ihnen, das glaube ich. ich möchte dir von meinem tag erzählen, mich mal bei dir über alle dinge aufregen und ausquatschen. dir von meinen erfolgen und nichterfolgen berichten. ich möchte die zeit nochmal zurück drehen. ich möchte, dass man dir helfen kann. ich habe wirklich damit gerechnet, dass du noch so 2 jahre lebst, weil du so stark bist und es doch so positiv aussah. schließlich konnte man einiges bei der op entfernen und das wachstum war auch zum stillstand gekommen? ich mach mir so vorwürfe, dass ich dir nicht helfen konnte, wo du so sehr kopfenschmerzen hattest. die ärztin in thüringen hatte auch noch gesagt, dass das allamierende anzeichen sind. aber bayreuth hat das nur abgetan. das ödem war da sicherlich schon rießig. man hätte da bestimmt noch was machen können. ich hatte so eine angst um dich. ich hatte so eine angst vor dem moment, wo du tot bist. und dann war er da, und was gar nicht so schrecklich, wie ich es mir vorgstellt hatte. jetzt ist es viel schrecklicher. ich möchte dich besuchen und deine nähe fühlen. du warst immer so ein herzensguter mensch. ich will einfach nicht, dass du nicht mehr da bist.

jeden tag denke ich an dich. ich lebe für dich. denn ich liebe dich

ich zünde dir deine kerze an und für flöckchen gibt es auch eine (=

dein spätzchen
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Über die Zeit lernen wir mit dem Verlust umzugehen,
wir müssen es einfach ertragen,
aber die Einsamkeit und die tiefe Trauer bleiben immer.

meine geliebte Mama
24.03.1964 - 22.05.2012

Diagnose Glioblastom Januar 2012.. 5 Monate.. es ging viel zu schnell
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