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Alt 16.01.2005, 18:04
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo, ich wollte nur mal meinen Kummer von der Seele schreiben, einfach so. Komme gerade vom Hospiz, wo meine arme Mama, ja wie soll ich es ausdrücken, quallvoll leiden muß, und das allerschlimmste ist, daß ich ihr nicht helfen kann. Im November 2003 wurden bei ihr aufgrund von Rückenschmerzen Metastasen diagnostiziert, ausgehend von Bauspeicheldrüsenkrebs, von dem auch die Leber befallen war. Chemo war die einzige Lösung, es war aber von Anfang an klar, daß es keine Heilung gab, nur ein Aufschieben. Die Chemo hat sie aber immer schwächer gemacht, sie konnte sie nur bis Mai 2004 machen lassen, danach war es ja nur eine Frage der Zeit, wann der Krebs richtig durchgreift. Es fing an mit Schmerzen in der Leiste, sie konnte nicht mehr richtig laufen, hatte immer nur nur Schmerzen, Appetit war überhaupt keiner mehr vorhanden, sie konnte kein Essen mehr riechen. Naja, was soll ich sagen, von Tag zu Tag kam irgendetwas neues hinzu, es wurde immer schlimmer, seit 14.12.04 ist sie im Hospiz, dort ist sie gut aufgehoben. Aber dieses lange schreckliche Leiden mitansehen zu müssen, ist das schlimmste. Sie liegt jetzt seit 2 Wochen nur noch, Fersen und Rücken werden langsam wund, sie hat einen Dauerkatheter und wird gewindelt, eigentlich war sie ganz schrecklich dünn geworden. Doch seit 2 Tagen hat sie Arme und Beine so aufgeschwemmt vom Wasser, eigentlich der ganze Körper ist aufgeschwemmt. Sie starrt mit offenen Augen auf einen Punkt und murmelt unverständliches vor sich hin und stöhnt ganz schrecklich. Ich habe heute den Pfleger gefragt, warum die Arme so dick sind. Das kommt davon, daß die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und kein Wasser mehr ausgeschieden werden kann. Die Arme sind so dick und es rinnt Flüssigkeit aus der Haut, es sieht aus, als ob die Haut platzt. Es ist so entsetzlich, dies alles mit anzusehen müssen, dies ist kein Leben mehr, meine arme Mama hat das nicht verdient. Ich hätte nie gedacht, daß ich mal sagen werden, lieber Gott, hol meine Mama zu dir (aber wo ist er eigentlich, der liebe Gott?), aber ich kann es nicht mehr mit ansehen, sie so leiden zu sehen. Ich weiß, daß ihr alle so etwas durchmacht oder noch durchmachen müßt, ich wollte es nur mal loswerden. Weil ich so verzweifelt bin. Meine Mama ist 73 Jahre alt, eigentlich doch kein Alter zum Sterben, aber ich hoffe, daß sie nicht mehr so lange leiden muß, es ist einfach unmenschlich.
So, das wollte ich nur mal schreiben, euch anderen wünsche ich weiterhin viel Kraft........
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