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Alt 02.01.2005, 22:50
Gast
 
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Standard Trauernde Männer?

Lieber Shalom
(und natürlich auch an alle anderen, die hier geschrieben haben),

tja, das "nach vorne schauen" möchte ich wirklich probieren. Ich bin 34 und mir ist klar, dass ich vielleicht noch diverse Jahrzehnte vor mir habe und dass ich da noch glückliche Zeiten erleben möchte.Nur ist das 11 Tage nach dem Tod der Frau, mit der man die letzten 10 Jahre gelebt hat und mit der man alt werden wollte, nicht ganz einfach.

Ich habe in den letzten Tagen viel Freundschaft erfahren und viele freundliche und offene Ohren nutzen dürfen. Dieser Freundeskreis lässt mich auch hoffen, dass glückliche Tage gar nicht so fern sein müssen.

Auf einer der Beileidskarten habe ich ein sehr schönes Gedicht erhalten:

Ich vermisse Dich
und es scheint mir unmöglich, ohne Deine Anwesenheit zu leben.
Weil ich Dich liebte,
habe ich Dich so sehr gebraucht.
Und jetzt will ich lernen,
Dich zu lieben,
ohne Dich an meiner Seite zu haben.
(René Juan Trossero)

Ich glaube, das drückt es sehr schön aus, um was es jetzt geht.

Interessant finde ich Deine Idee, gemeinsame Orte gezielt aufzusuchen. Bislang war ich eher davon ausgegangen, dass es in den nächsten Wochen vielleicht gesünder wäre, diese Orte zu meiden und sich neue Orte "zu erobern". Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr spricht für eine aktive Auseinandersetzung.

Ich danke Dir für Deine guten Ratschläge.

Und zum Schluss noch eine Frage: Ist die Gesprächsbereitschaft Deiner Freunde mit zunehmender Zeit nach dem Tod gleich hoch geblieben, oder ast Du / habt Ihr erlebt, dass die Leute nach und nach mit dem Thema abschliessen und eigentlich nicht mehr darüber reden wollen?

Viele Grüße

Michael
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