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Alt 17.08.2003, 06:52
Gast
 
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Standard magenkrebs mit 35

Hallo Geli,

ich bin heute das erste mal im Krebs-Kompass und habe gerade deine Mail gelesen.

Vor gut zehn Wochen saß ich abends nach einer Firmenschulung beim gemeinsamen Abendessen und konnte auf einmal nicht mehr schlucken, mir stand das Essen buchstäblich bis zum Hals.

Ich muss vorausschicken, dass meine Beschwerden bzw. mein Unwohlsein (rhythmisch wiederkehrender Schmerz im Oberbauch) schon etwa ein Jahr lang immer wieder auftraten. Zum Teil so stark, dass ich nachts davon wach wurde. Im Oktober 2002 wurde sogar eine Magenspiegelung gemacht, die, trotz der entnommen Proben negativ ausfiel. Mir wurde nur eine leichte Magenschleimhautreizung bescheinigt. Es ging weiter zu einem Herzspezialisten der mein Herz als äußerst gesund befand.

Tja, und dann denkst du langsam das du zu einer Art Hypochonder mutiert bist, etwas das meinem Wesen überhaupt nicht entspricht.

Ich ignorierte also die Schmerzen und sprach auch nicht mehr darüber bis, ja, bis zu diesem Geschäftsessen.

Nach einer erneuten Magenspiegelung Ende Mai, sahen mich der Arzt und sein Team mit einem mitleidigen Blick an und mir wurde gesagt, dass ich ein Magengeschwür habe das sofort operativ entfernt werden müsse.

Von da an ging alles sehr schnell.

Die entnommen Proben erwiesen sich als positiv. Es handelte sich um ein äußerst aggressives Siegelring-Karzinom.

Nach Eingang des positiven Befunds wurde ich sofort operiert, es wurde der Magen und 36 Lymphknoten entfernt, wovon 27 befallen waren.

Wie ich nach meinem Aufenthalt in der Anschluss-Heilbehandlung von meiner Hausärztin erfuhr, gab es bereits im Krankenhaus Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Oberarzt (Oa) und der Stationsärztin (Sa). Während der Oa sofort eine Chemotherapie als wichtig befand, ging die Sa davon aus, dass ich mich zuerst von der OP erholen müsse.

Im Rückblick glaube ich das diese Entscheidung die richtige war. So kann ich mich heute mit aller Energie auf die Chemotherapie (Ct) konzentrieren.

Als Ct werden ich jetzt in drei Zyklen à 6 Wochen behandelt. Den ersten Zyklus habe ich in der nächsten Woche beendet, dann gibt es 2 Wochen Erholungspause.

Ich muss wirklich sagen, dass ich mich nach der Operation wieder gesund fühle, ganz abgesehen vom tatsächlichen Stand meiner Krankheit.

Morgens bin ich nicht mehr nach zwei Stunden müde, die Lebensgeister und meine Energie sind wieder zurückgekehrt und das nach fast einem Jahr.

So, genug geredet.

Falls du noch Fragen zu irgendwelchen Dingen hast, melde dich.

Stefan
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