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Alt 30.09.2004, 20:41
Gast
 
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo und Tach auch!

Schön Vera, dass Du Dich mal wieder meldest. Ich hatte mir schon leichte Gedanken gemacht.
Ich glaube ich hatte in meinem Elternhaus noch nie Hausverbot. Wenigstens hat mir das niemand gesagt. Nach dem Riesenkrach zu Hause und dem Gedanken einer schlimmen Diagnose war es für mich der einzige Weg. Ich habe nunmal nur eine Mutter. Niemand kann sie ersetzen und egal was war, ich bin ihr irgendwie was schuldig (ist jetzt doof ausgedrückt, aber ihr wißt sicher was ich meine). Schließlich hat sie mich großgezogen...
Aber ich halte Dich trotzdem für einen sehr starken Menschen Vera. Auch wenn Du Dich jetzt nicht gut fühlst. Welcher Krebs ist es denn? Ist es ihr erster Rezidiv? Irgendwann kommt man an seine Grenzen, doch wo sind die Grenzen in Deiner Familie? So wie ich das lese, bekommst Du doch noch Knüppel zwischen die Beine und läßt Dich trotzdem nicht unterkriegen. Sorry, ist jetzt vielleicht ein bißchen hart, aber Du solltest Dein Licht nicht unter den Schäffel stellen!
Mit meinem Papa rede ich nicht darüber. Erstens würde meine Mutter es nicht wollen und außerdem könnte ich mich genauso mit einer Wand unterhalten. Ich verstehe ihn da auch. Ist halt nur für mich dumm gelaufen. Aber egal - es geht ihm jetzt besser.
Mama hat übrigens Lymphdrüsenkrebs. Vorrangig B-Zell Immunozytom. Stad. ursprünglich IIIb, seit einer R-CHOP zurück auf IIa. Der erste Tag der Chemo, an dem sie das Rituximab bekam war genau heute vor einem Jahr.
Krümel befindet sich wohl auf dem Weg der Besserung. Er schreit nicht mehr vor Schmerzen und zeigt sich auch mal. So ein bißchen was fressen mag er auch. Und mich mag er auch wieder!
So nun mal zu Dir liebes Nordlicht. Studium find ich klasse - Mathe hingegen... Ich hatte auch mal vor zu studieren, habe aber dann lieber vorgezogen nach der 10. Klasse abzugehen. Ich hatte sogar Latein gewählt, weil ich mal Medizin studieren wollte. Hätte ich das mal nur gemacht. Doch damals hing ich gerade am Finanziellen. Ich bin mir aber sicher, dass man die Zeit auch gut mit Bafög usw. auskommen kann. Zum Thema Weihnachten kann ich gut verstehen, dass Du dieses Fest gerne mit Deinem Freund zusammen verbringen möchtest. Allerdings dauert Weihnachten 3 Tage. Wir werden es dieses Jahr so halten, dass ich Heilig Abend mit meinem Schatz allein verbringen werde und ich den Rest der Familie für den 1. oder 2. Feiertag zu meiner Mama einlade und wir so zusammen feiern. Mama weiß davon zwar noch nix, aber sie ist schon froh, mich überhaupt zu sehen. Ich denke, dass das ein gutes Zwischending ist. Vielleicht ja auch eine Möglichkeit für euch??? Trotz allem finde ich, sollten wir den eigenen Partner nicht ganz außer acht lassen. Meiner zumindest hat auch so seine Probleme damit. Nicht nur, dass im Haushalt mehr liegenbleibt und weniger zu Hause bin. Wahrscheinlich auch, weil ich mich sehr verändert habe.

Zum Abschluß hat sich in meinem Umfeld ein weiterer Schicksalsschlag angemeldet. Die Mutter meiner besten Freundin hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Staging läuft wohl noch. Sie weiß nichts genaues. Ich sehe sie und gleichzeitig mich vor einem Jahr. Ein sehr trauriger Anblick.
LG
Ke (kein Nordlicht)

Ich wünsche Euch einen schönen Abend
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