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Alt 21.06.2007, 17:18
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Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard Uromitexan (Mesna)

Hallo miteinander,

vielleicht kann ich die Unsicherheit bezüglich des Mesnas etwas aufklären. Erstmal: es gibt klare Indikationen, wann es gegeben wird und wann nicht. Und zweitens zur allgemeinen Verunsicherung: beim ersten Zyklus (an der Uni Erlangen) hab ich es bekommen, beim zweiten (im Tumorzentrum Chur) nicht Hier heisst es, sei unüblich. Deswegen habe ich mich vor Wochen schon schlau gemacht weil ich es natürlich auch genau wissen wollte.

Zur Indikation sagt das Kompendium für Ärzte:
Bei einer Tumortherapie mit Ifosfamid sollte immer gleichzeitig Uromitexan gegeben werden, bei einer Tumortherapie mit Cyclophosphamid stets bei intravenösen Dosen über 10 mg/kg Körpergewicht (= 400 mg/m² Körperoberfläche) und bei Risikopatienten. Risiken sind vor allem:
vorangegangene Radiotherapie im Bereich des kleinen Beckens,
Zystitis bei vorangegangener Cyclophosphamid- oder Ifosfamid-Therapie,
Harnwegserkrankungen in der Anamnese.
Die Dosierung und Art der Verabreichung von Mesna richtet sich nach der Dosis und Dauer der Therapie mit Cyclophosphamid oder Ifosfamid. Auch beim Einsatz von Mesna zur Verhütung der Harnwegstoxizität von Oxazaphosphorinen sollte auf eine ausreichende Hydratation und eine regelmässige Blasenentleerung geachtet werden. Es sollte eine Harnausscheidung von 100 ml/Stunde angestrebt werden. Der Urin sollte während und 1 Tag nach der Behandlung auf das Auftreten einer Hämaturie oder Proteinurie überwacht werden.


blablabla..... aufpassen muss man eigentlich, da Mesna selbst stark nebenwirkungsbehaftet ist, so induziert es z.B. Blasentumore und macht unangenehme allergische Reaktionen. Zitat:

Aus klinischen Studien und im Rahmen der Marktüberwachung häufig gemeldeten unerwünschten Wirkungen, die mit der intravenösen, respektive oralen Verabreichung von Mesna in Zusammenhang gebracht werden können, sind: Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Koliken (z.B. Leibschmerzen), Appetitlosigkeit, Grippe-ähnliche Symptome, Fieber, Rigor, Flush, Husten, Pharyngitis, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Arthralgie.
Da Uromitexan in Kombination mit Chemotherapie verabreicht wird, ist es schwierig die Nebenwirkungen, die mit Mesna im Zusammenhang stehen könnten, von denen zu unterscheiden, die von den gleichzeitig verabreichten Zytostatika hervorgerufen werden.


Also, damit Mesna Sinn mach, sollte man Chemo mit Ifosfamid oder Cyclophosphamid bekommen, und da auch mind. mit Dosen über 10 mg/kg Körpergewicht (= 400 mg/m² Körperoberfläche) UND Risikopatient (s.o.) sein. Alle anderen können sich diese Ladung zusätzliche Chemie ruhigen Gewissens sparen. Ich selbst hab wie ein trotziges kleines Kind drauf bestanden, wer will mit 32 Jahren schon in 30 Jahren einen Blasentumor bekommen.... und nehme deswegen die zusätzliche Übelkeit und gelegentliche Juck- und Kratzanfälle in Kauf. Letztendlich ist das aber Geschmackssache...... :-)

herzliche Grüsse,

K.
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