[monika100]

Hallo Lines,

das kenne ich genau von meiner Mutter. Auch sie war nach über 45 Jahren Ehe auf einmal allein. Sie hat immer nur gesagt "Papa hätte mich mitnehmen müssen...".
Wir - meine Schwester und ich und besonders meine Tochter - waren immer für sie da. Bis heute, 7,5 Jahre nach dem Tod meines Vaters, ist an jedem Tag mindestens einer von uns stdweise bei ihr. Meine Tochter, damals 13, hat über ein Jahr lang jede Nacht bei meiner Mutter gschlafen, ich hatte manchmal schon eine leichte Angst, meine Tochter zu verlieren, aber ich konnte es auf der anderen Seite nicht ertragen, meine Mutter so leiden zu sehen.

Nach 1 Jahr sagte meine Mutter am Grab menes Vaters "Ohne euch hätte ich das nie geschafft!" Nach ca. 2 Jahren wurde es langsam besser, Mittlerweile geht sie einen Mittag zum Seniorenturnen, 1 mal in der Woche arbeitet sie ehrenamtlich u. ä.

Das Alleinsein ist sehr schwer, aber es wird erträglicher werden, nur das dauert einfach seine Zeit.

Was kannst du tun? Du kannst eigentlich nur für Sie da sein, mit ihr reden, zuhören, trösten, zum Friedhof gehen, Spaziergänge machen usw., nur es darf auch nicht zu viel werden, dann ist sie nachher gar nicht mehr selbständig. Manchmal eine schwierige Gradwanderung! Wünsch dir/euch viel Kraft.

LG Monika