Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 14.12.2010, 15:59
conny00 conny00 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.04.2008
Beiträge: 16
Unglücklich Ich brauche Hilfe V.a. Bronchialkarzinom

Hallo,

ich brauch Eure Hilfe.
Es geht um meinen Freund. Er ist gerade 35 Jahre alt und er hat mir gestern gestanden, was ihn so belastet seit Wochen und warum er so verändert ist.

Ich muß zuvor sagen, daß mein Freund seit mehreren Monaten bereits in stationärer psychologischer Behandlung ist wegen Depressionen.

Er hat im Oktober auf Grund verschiedener körperlicher Symptome einen Gesundheits-check angeordnet bekommen.
Auf Grund der Tatsache, daß seine Mutter vor ein paar Jahren an Lungenkrebs verstorben ist, wurde in diesem Zuge auch die Lunge geröngt und es wurde ein CT vom Thorax gemacht. Dies alles habe ich erst gestern erfahren.
Auch die Tatsache, daß ein Verdacht auf Lungenkrebs im Raume steht und er seit dem CT von den Psychologen sowie der Inneren Medizinmänner, dazu angehalten wird, weitere Untersuchungen machen zu lassen.
Er hat sich bis jetzt vehemmt dagegen geweigert, da er durch die Leidensgeschichte seiner Mutter immer noch traumatisiert ist und es für ihn keinerlei Sinn macht, gegen den Krebs anzukämpfen.
Seine Mutter hatte 7 Jahre gekämpft und doch verloren. Das sitzt nun in seinem Kopf.
Ich habe es dennoch gestern durch unser sehr langes und intensives Gespräch geschafft, ihn zu motivieren und vor allem erstmal weitere Untersuchungen anzugehen um heraus zu finden, ob der Verdacht sich bestätigt und falls, um zu erfahren um welche Krebsart es sich handelt anstatt nun schon im Vorfeld ohne jegliche Klarheit, den Kopf in den Sand zu stecken.

Natürlich kann ich ihn verstehen, doch weiß ich auch, daß es noch viel zu früh ist für Resignation.
Er hat mir heute den Konsilbefund vom Radiologen gegeben.
Darauf steht:

Pat. klagt über Gliederschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, vorrübergehende Sehstörungen, Brustschmerzen.

Diagnose:
CT-Thorax, Verdacht auf Bronchialkarzinom, Blutbild paraneoplastische Syndrome.

weitere Behandlungsvorschläge:
CT-Kopf, Sonografie, Knochen-Szinti, übergabe in die Onkologische Abteilung.

Ich bin selber Krankenschwester, daher beruhigt mich dieser Befund ganz und gar nicht.

Er hat heute mit seinem Psychologen gesprochen und über unser Gespräch berichtet. Er ist gewillt nun zumindest die weiteren Untersuchungen in Angriff zu nehmen. Da er sich ja in stationärer Behandlung befindet, werden diese hoffentlich nun zügig angeordnet und ich hoffe auf ein baldiges Erstgespräch mit dem Onkologen für ihn, daß dieser alles weitere veranlassen wird.

Es ist so schwer, diese Möglichkeit zu aktzeptieren und ich merke, wie ich es einfach nicht wahrhaben möchte und sich meine Gedanken nur darum drehen, daß er dann vom Onkologen die Bestätigung bekommt, daß es sich um ein Versehen und einen falschen Verdacht handelt.
Einerseits lese ich gerade viel darüber...kleinzellig..nichtkleinzellig...Prognose n...Therapien...doch dies ist nur die rationelle Seite in mir, die Krankenschwester, die sich in ein Thema einarbeitet....ich will es aber nicht zu meinem Thema machen, will nicht daß es ihn betrifft, uns, unser Leben.
Es ist schwer, einen klaren Kopf zu bewahren, zumal mir soviele Dinge plötzlich wieder einfallen, wie er noch im Frühjahr vor Husten fast kollabiert ist und er Blut gespuckt hat bzw. gehustet hat. Damals dachten wir es liegt an seinem Magengeschwür und es kostete wahnsinnige Überredenskünste ihn dazu zu bewegen, wieder seine Tabletten zu nehmen. Ach, es ist ganz schwer gerade....

...Conny
Mit Zitat antworten