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Alt 13.12.2010, 21:50
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Roadrunner2412 Roadrunner2412 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2010
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo,
auch ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Harald, bin 42 Jahre alt und habe eine 14-jährige Tochter und einen 8-jährigen Sohn. Bei meiner Frau wurde im Juni diesen Jahres Lungen- und Enddarmkrebs diagnostiziert. AUssage des Onkologen "ohne Chemo haben sie noch 8 Wochen zu leben". Meine Frau hat dann eine Chemo gemacht und sich dann für eine naturheilkundliche Therapie entschieden, mit Elektrocancer-, Eigenblut- und Wärmetherapie etc. Sie hat jede Menge Nährstoffe zusätzlich zu sich genommen und lebt .... bedeutend länger als die vorausgesagten 8 Wochen. Bei einem PET-Scan nach 3 MOnaten wurde festgestellt, dass rund um die Leber alles voll mit Tumoren und Metastasen ist, aber die Lunge sowie die Lymphknoten tumorfrei sind. Ihr gesundheitlicher Zustand hatte sich weiter stabilisiert und sie hat vor allem nicht mehr an Gewicht verloren. Trotzdem wurde bei einem erneuten PET-Scan Mitte November keine Verkleinerung der Tumore im Leber. und Darmbereich festgestellt. Die naturheilkundliche Behandlung haben wir dann auch abgebrochen, da keine Verbesserung mehr von einem zum anderen PET-Scan eingetreten war. Im Gegenteil, er Darmtumor war wieder etwas größer geworden. Seit 3 Wochen bekommt sie nun wöchentlich Chemo. Achso, der Lungentumor war nach 3 Monaten übrigens verschwunden ... der Onkologe meinte "das käme ja wohl von der einzelnen Chemo" die meine Frau zu Anfang bekommen hatte. Naja, man kann sich wirklich alles schön reden.
Mittlerweile geht man davon aus, dass meine Frau mehr als 1 mindestens 2 verschiedene Krebsarten hat .. man untersucht aber noch, Den Onkologen haben wir logischerweise vor 4 Wochen gewechselt und sind von einem "Mediziner" zu einem "Arzt" gekommen.
Es ist eine verdammt schwierige Situation für mich und die Kinder. Das schlimme ist, ich habe schon seit längerem an Trennung gedacht, da ich sie nicht mehr liebe ... und dann kam die Diagnose Ende Mai. Ich kann und möchte sie und vor allem die Kinder jetzt nicht im Stich lassen, aber die Liebe ist dadurch auch nicht zurückgekommen. Ich frag mich schon lange nicht mehr warum sowas passiert, warum jemand Krebs bekommt, warum irgendwie alles schief geht. Für irgendwas muss das alles gut sein ... und das weiss wahrscheinlich nur der liebe Gott .... ich bin schon vor 2 Jahren aus der Kirche ausgetreten und habe vor 17 Jahren meinen Vater verloren .. auch an den Krebs. Trotzdem geht das Leben weiter und wir dürfen uns einfach nicht mit den Warum-Fragen aufhalten und uns unterkriegen lassen!!
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