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Alt 13.12.2010, 10:06
Shangrila Shangrila ist offline
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Standard AW: Brustrekonstruktion mit Eigengewebe - Erfahrungen?

Ich habe Oktober 2009 einen Diep-Flap machen lassen. Hatte DCIS und nach 3 OPs war eine Ablatio fällig.
Ich habe den Aufbau bei einem plastischen Chirurgen machen lassen und bin nicht so zufrieden.

1. Brust
- ich habe 2 Körbchen-Größen-Unterschied : links A, rechts C. Einen gut sitzenden BH zu finden ist nicht einfach, geschweige denn gut sitzende Oberteile.
Ich hätte schon längst eine Anpassung vornehmen sollen aber das geht wieder mit OP und Vollnarkose einher und dem Risiko einer Nekrose einher (das hat der Arzt so nicht erwähnt). Da wird nicht einfach was abgesaugt, da wird wieder richtig dran rumgeschnitten und modelliert.
Den Mut dazu habe ich bisher noch nicht aufgebracht. Werde mir aber demnächst eine 2. Meinung holen und versuchen den Chirurg zu wechseln.

Die Brust fällt richtig schön, fühlt sich an wie ne echte... ist auch schön warm... aber halt auch total gefühllos... und einfach viel zu voluminös. Dadurch habe ich auch Nackenschmerzen sobald ich abends den BH ausziehe.
Brustwarzenrekonstruktion habe ich somit auch noch nicht gemacht.

2. Bauch
- bei mir wurde der ganze Bauchspeck entnommen, ca. 2 kg meinte der Arzt. Ich bin an sich nicht dick, aber einen Bauch hatte ich immer. Der gefühlslose Bereich ist somit schon groß, so ca. 35 cm lang und in der Mitte so ca. 15 cm breit. Verläuft ja ellipensenförmig zu den Extremitäten hin.
- ich kann auch 1 Jahr nach dem Eingriff nicht richtig heben. Schneeschaufeln z.B ist nicht drin. Ich spüre wie das enorm zieht und traue mich einfach nicht, über diesen Punkt hinauszugehen, da ich den Eindruck habe, da zerreise ich was. Auch wenn ich mich im Sessel aufrecht setzen möchte, muß ich die Hände zu Hilfe nehmen und mich abdrücken.
- falls ich etwas esse, das Blähungen verursacht... kann sich mein Bauch ja nicht mehr kurzfristig aufblähen, da der Platz einfach fehlt. Somit ist die Bauchdecke sehr angespannt, sehr hart und es tut richtig weh und ich habe oft den Eindruck, dass meine Därme Richtung Magen geschoben werden.
Alles was also irgendwie Blähungen verursacht, versuche ich nun zu meiden. Ist an sich nicht schlimm, nur bis dass man dahinter kommt, was alles so Blähungen verursachen kann, war es manchmal schon an der Schmerzgrenze bei mir. Habe dann den Eindruck, da reißt jetzt alles auf

Außerdem ist mein Nabel nicht mehr 100% zentriert. Laut Chirurg, sollte sich das im Laufe der Zeit einpendeln, sobald das Bauchgewebe wieder weicher würde. Nix passiert!

Fazit.
Auch mit Abstand betrachtet, weiß ich nicht ob ich das nochmals so machen würde. Ich kann nur das beurteilen was ich habe machen lassen und zwar den DIEP-Flap.
Silikon ist sicher einfacher was die OP einhergeht, auch wenn die Ärzte immer wieder sagen, dass säh nicht so echt aus, müßte alle 10 Jahre raus, usw..
Ich habe oft den Eindruck, dass sie für IHRE Kirche predigen... und man muß auch nicht vergessen, dass Ärzte auch Geschäftsleute sind... und bedeutend mehr für einen DIEP als für Silikon abrechnen können.

Ein gestraffter Bauch ist zwar schön, weil die Hosen anders sitzen. Die großflächige Gefühlslosigkeit stört mich aber nach wie vor sehr, denn es ist schon mal passiert, dass sich beim Sitzen, die Gürtelschnalle tief in den Bauch einprägt und man merkt es nicht einmal.
Wäre das Resultat vom Busen mehr oder weniger ok gewesen, würde ich diese Art Aufbau vielleicht mehr befürworten.

Irgendwie bin ich einfach nur froh, dass ich mich nur noch mit solchen "Feinheiten" rumschlagen muß, denn es hätte alles ganz anders kommen können.

Shangrila

Geändert von gitti2002 (23.02.2011 um 13:17 Uhr)
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