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Alt 08.12.2010, 10:46
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Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,
wo soll ich anfangen? Meine Einstellung hat sich innerhalb der letzten Woche so dramatisch geändert...dass ich mich erst einmal selbst wieder finden muss...
Meine Omi ist letzte Woche auf der Intensivstation verstorben, nach zwei Schlaganfällen, Reanimation usw. Ich habe mich bewußt dazu entschlossen, sie die letzten Tage zu begleiten...und es war mein schwerster Weg...seit dem Tod meines Vaters vor fast drei Jahren empfand ich vieles als ungerecht und war auf dem besten Weg verbittert zu werden...
Die letzten Tage mit meiner Omi haben mich verändert...Dankbarkeit die ich empfangen habe, Mut diesen Weg zu gehen bis zum Schluss und über die eigene Belastbarkeitsgrenze zu gehen...lassen mich spüren und wissen, dass es Dinge gibt die passieren, ohne dass wir sie in der Hand haben...
Und versteh mich bitte nicht falsch lieber Helmut, ich bin nicht zynisch oder möchte auch so nicht wirken...aber in dem Augenblick als sie gestorben ist, da wußte und spürte ich das es in Ordnung ist, das sie eine Reise antritt in der sie am Ende ihren Koffer nicht mehr brauchen wird...
Und am Ende dieser Reise wird sie nicht allein sein...
Mich hat so eine tiefe innere Ruhe erfasst...das ich oft irritiert bin...träume viel von ihr...und werde immer ruhiger....und habe oft das Gefühl, dass sie da ist! Meine Gedanken um das Sterben sind natürlicher geworden und realistischer...
Liebe Grüße von Ramona

Geändert von Ramonali (08.12.2010 um 10:48 Uhr)
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