Liebe Gabi und Jürgen,
danke für euer Gedicht! Wunderschön. Ihr seid in meinen Gedanken.
Mein
schönstes Ding für heute ist ein Telefonat.
(Gebackene Plätzchen sind nix geworden, das kann man unmöglich aufzählen.
)
Anfang des Jahres, Langlaufurlaub in Süddeutschland. Die Vermieter kennen wir nun schon ein paar Jahre, ein nettes Rentner-Paar. Erst am Abend vor unserer Heimfahrt eine Andeutung, die ich hinterfrage, er aber galant umgeht - er weiß von meiner Mutter und möchte meinen Urlaub nicht trüben. Der Abschied am nächsten Tag dauert länger als sonst - es fällt der Satz "Wer weiß, ob wir uns wiedersehn nächstes Jahr". Im Auto heule ich Rotz und Wasser - ich weiß genau, worum es geht - so etwas spürt man mittlerweile. Meine direkte Frage per Mail wird direkt beantwortet: Prostatakrebs. Und einige andere Baustellen. Den Sommer über wird gekämpft, wir haben wenig Kontakt. Erst vor kurzem wieder Mailaustausch, es geht bergauf, lese ich.
Ich bin so froh! Heute abend habe ich ihn angerufen. Ein herzliches, freundschaftliches Gespräch - viel Lachen, viel ernste Untertöne. Eine harte Zeit liegt hinter ihm, durch bakterielle Infektionen (die mit dem Krebs aber nichts zu tun haben) stand sein Leben ein paarmal auf der Kippe. Ein Häufchen Elend war der Mann, den wir die Berge mit dem Rad und per Ski rauf- und runterfahren kennen.
Er hat sich nicht kleinkriegen lassen. "Es bleibt einem ja nix anderes", sagte er - ich kenne das gut, wenn auch nicht als Betroffener. Wir reden lange, wir reden sehr offen. Er weiß, dass ich
verstehe. Im kommenden Winter will er wieder Ski fahren!
Er weiß nicht, ob´s klappt - aber er versucht es. Krafttraining, alles peu a peu, aber er ist eisern. Ich hätt ihn drücken können! Werd ich auch, wenn ich ihn wiedersehe.
Was hab ich mich über diese Entwicklung mit-gefreut!
Ich wünsche euch allen eine schöne, schmerzfreie und mit wenig Sorgen behaftete Adventszeit. (mangels Tannenbaum-Smiley:
)
Herzliche Grüße
eure Blume