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Alt 26.11.2010, 11:06
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Die SCHÖNEN Dinge des Tages (sehen)

Umzugsbedingtes Kistenpacken. Wühlen in den Ecken der Schubladen, einige davon, die wirklich rein aufbewahrend und selten geöffnet, ihr stilles Dasein fristen.

Ein Griff ins richtige Fach, und da fällt mir die Heimzeitung in die Hände. Das Altenheim, in dem Oma war. Sie hat immer aktiv an solchen Dingen mitgearbeitet. Kurzes Zögern. Soll ich?! Oder tut es zu weh, ihr Gedankengut zu lesen? Naja, weibliches Gen, die Neugierde. Ich lese also:

ERINNERUNGEN - NIKOLAUS-TAG

Der erste Nikolaustag, den ich bewußt erlebt habe, war mit 6 Jahren, als ich das 1. Mal zur Schule ging. Damals, am 5. Dezember, gab es hier viel Schnee.

Mit meinen Freundinnen gingen wir zum Gelsenkirchener - Stadtpark zum Simonsberg zu rodeln. Es war sehr lustig, auch deshalb, weil sich ein paar Jungens verkleidet hatten als Nikolaus. Maske, weißer Bart, Kapuze usw. Sie fuhren auch mit ihren Schlitten. Von 15 Uhr bis 17 Uhr blieben wir dort.

Es wurde in der Dämmerung schon ein wenig kälter. Wir verabredeten uns, wenn wir aufgewärmt sind, uns wieder zu treffen, um uns nach dem echten Nikolaus umzusehen.

Wir gingen durch etliche Straßen, kein Nikolaus war zu schauen. Dafür wurden wir aber doch mit einem schönen Anblick entschädigt. Die Geschäfte waren hell erleuchtet und Kisten mit Obst und Gemüse angestrahlt, die draußen vor der Tür standen. Wir waren auf dem Nachhauseweg und was sahen wir in "unserer" Straße?! Den echten Nikolaus. Er ging mit seinem Gefährten, Knecht Ruprecht in ein Haus. Wir warteten, um ihn ganz nah zu sehen. Wir hatten Glück. Knecht Ruprecht hatte etwas verloren. Er sagte, wir sollen es teilen. Es war eine Tüte mit Weihnachtsgebäck.

Wir freuten uns und erzählten es allen, die uns begegneten. Ich bin selig eingeschlafen. Tradition bei uns war die Bescherung am 6. Dezember. Wenn wir aufwachten, stand auf der Fensterbank der bunte Teller, Spekulatius und Lebkuchen. Ein Apfel kam in den Tornister, um später bis zur großen Pause auf dem großen Ofen zu brutzeln. Herrlich lecker war dieser Bratapfel. Liebe Leser, das war meine Erinnerung an den Nikolaus. Und wie war das bei Ihnen?

Ihre ...


Nun sitze ich da und bin gerührt. Obwohl sie nicht mehr da ist, ist sie doch bei mir und ich kann darüber nachdenken, wie meine Nikolauserinnerung so war. Und ein großteil derer, die fand nunmal immer mit ihr statt. Sie, die sie sogar den Nikolaus für mich "gegeben hat" manchmal.

Das war mein schönes Ding für heute!

Liebe Grüße

Annika
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