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Alt 17.11.2010, 18:17
kerstin10 kerstin10 ist offline
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Standard AW: Der Schmerz ist noch nicht leichter geworden :(

Liebe Jessica,

auch ich (37) habe meine Mama im November 2009 verloren. Seit 1999 hatte sie Brustkrebs. Meine Mama und ich haben uns so gut wie jeden Tag gesehen, wenn nicht, haben wir zumindest telefoniert. Ich habe sie begleitet wo ich konnte, so gut ich konnte. Wollte alles mit ihr teilen. Wir haben, so lange es ging, noch sehr viel unternommen. Und trotzdem hat es nicht gereicht. Es gibt so viel was ich nicht weiß, was sie einfach mitgenommen hat. Und die Fragen werden immer mehr. Ich gehe auch nicht so oft an ihr Grab. Ich fühle mich dem Grab nicht so sehr verbunden. Ganz im Gegenteil. Es ist nur ein Stückchen Land. Meine Mama war viel mehr. Meine Mama war und ist ein Teil meines Lebens. Was ist dagegen ein Fleckchen Erde? Ein bisschen leichter wird mir der Verlust, wenn ich daran denke, wie sehr sie die letzten Monate ihres Lebens gelitten hat und dass sie selber einfach nicht mehr leben wollte. Warum sollte ausgerechnet ich, wo ich sie doch so liebe, festhalten wollen. Ich durfte bei ihr sein bis zum Schluss. Nur den letzten Atemzug hat sie gemacht, als ich kurz aus dem Zimmer ging. Der Schmerz wird mich immer begleiten. Einmal mehr, einmal weniger. Und fehlen wird sie mir bis zu meinem letzten Atemzug. Meine Mama hat zu mir gesagt: "Muckl, ich werde immer bei Dir sein und Dich beschützen". Und ich denke mir, versprochen ist versprochen.

Liebe Jessica, nehmen kann uns die Trauer niemand. Aber Gott sei Dank auch die Erinnerungen und die Liebe an unsere geliebten Mamas nicht. Die behalten wir für immer!

Ich Dich ganz fest.

Kerstin
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Meine geliebte Mama
geb. 25.01.1950
gest. 29.11.2009
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