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Alt 20.04.2004, 18:38
Gast
 
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo zusammen ! Auch ich habe leider keine richtig guten Nachrichten, aber auch keine schlechten. Ich hatte eben ein sehr langes Gespräch mit einem behandelnden Arzt meines Vaters. Er hat mir die Situation meines Vaters erklärt, möchte keine Aussage über seine Lebenserwartung machen. Das würde in den meisten Fällen entweder Mut oder Hoffnung nehmen oder zuviel Hoffnung schenken. Ich denke, da hat er recht. Fakt sei die Unheilbarkeit, der man sich stellen muss. Bei seiner Art von Erkrankung könne man davon ausgehen, dass ein Tumor nach dem anderen bekämpft werden und sofort wieder eine neue Metastase gefunden wird. Ich habe ihn gefragt, ob bei den doch inzwischen vielen Metastasen nicht vielleicht ein Chemotherapie die Gefahr weiterer zsuätzlicher etwas dämmen könnte. Ja, das wäre möglich - fallbezogen. Natürlich können das erst in Angriff genommen werden, sobald die Strahlentherapie in der Dosis, die mein Vater z. Z. bekommt abgeschlossen sei und er wieder etwas bei Kräften sei. Er wird dies mit dem Chef-Onkolgen besprechen und sagt mir nächsten Mittwoch Bescheid. Was mich wirklch verwunderte, ist seine Antwort auf meine Frage, warum diese vorbeugende Maßnahme denn meinem Vater bislang nie vorgeschlagen worden sei. "Er hat nicht danach gefragt und wir schlagen es nicht vor". Begründung: Oft habe man beobachtet, dass die Patienten in diesem Stadium zu schwach seien, die Therapie zu verkraften. Je nach Zustand seien einige Patienten an der Erschöpfung gestorben, nicht am Krebs selbst. Nun, diese Entscheidung muss der Patient selbst fällen, wobei ich auch hierbei denke, das er damit durchaus Recht hat. Aber diese Aussagen haben mir wieder einmal deutlich gemacht, dass man den Jungs in weiß eben alles aus der Nase ziehen muss. Will man etwas wissen, muss man sie löchern. Was ist mit den Menschen, die sich absolut auf die Ärzte verlassen und keine von Natur aus neugierige Tochter haben? Werden Chancen vorenthalten (schlimmstenfalls aus Kostengründen)wenn man die Behandlung nicht hinterfragt? Natürlich habe ich nach dem EGFR-Blocker gefragt. Seine Aussage recht kurz und knapp; wird in Deutschland kommen,ganz sicher. Z. Z. noch zweifelhaft und nicht empfehlenswert. Die Alternative Misteltherapie sei auch zu vage, bestenfalls zur Stärkung des Immunsystems und niemals in Kombination mit einer laufenden Strahlen- oder Chemotherapie empfehlenswert. Dann die Frage nach der dritten Alternative (ein biologisches Mittel - Name fällt mir gerade nicht ein, irgendwas mit Acethyl....): auch nicht der Bringer - Wirkung zweifelhaft und viel zu teuer (ein Bekannter hat sich das Medikament besorgt und hofft darauf, er nimmts und zahlt schlappe 500 Euro monatlich!!!). Tja, unterm Strich; es ist noch kein Kraut gegen dieses Leid gewachsen. Wäre es so, gäbe es nicht die vielen Leidenden. Auch da hat er zweifelsohne recht. Ich werde weiter forschen und mich nicht auf eine einzige, vielleicht nicht ganz objektive Meinung, verlassen. Wenn denn keine Heilung, aber dann vielleicht doch ein wenig Linderung und ein bischen mehr Lebenserwartung ?!?! Der Pharma-Konzern hat natürlich noch nicht geantwortet.
Dazu das ganze Bürokraten-Spektakel mit Krankenkassen, BFA etc. Ich wünschte ich wäre Prof. Dr. Med. Onkologin mit Zweitstudium Jura... Ich wünsche Euch allen das Gute, das Ihr gerade braucht. Bis dann, liebe Grüße Andrea
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