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Alt 01.11.2010, 19:20
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Prostata Karzinom

Hallo Micha,

ich fange mal hinten an:

Die OP muss nicht nutzlos gewesen sein. Es gibt Studien, da haben Patienten mit fortgeschrittenen Prostatatumoren, die operiert wurden, erstaunlich lange Überlebensraten von 10 - 15 Jahren.

Ich selbst wurde vor 11 Jahren an einem fortgeschrittenen Prostatakrebstumor operiert, der schon fortgeschritten war (ein T3b) und mit Lymphknotenbefall als unheilbar galt.

Dank Folgetherapien wie Bestrahlung und Hormonblockade habe ich Glück gehabt und der Prostatakrebs ruht bis heute und der PSA bleibt unter der Nachweisgrenze von < 0,01.

Die Krankenaufenthaltszeit von 7 Tagen nach einer Prostatektomie ist heute normal.

Leider sind die bildgebenden Verfahren beim PK noch nicht so gut, dass man sich vor einer OP darauf 100%ig darauf verlassen kann.

Auch bei mir wurde der Lymphknotenbefall nicht schon während der OP im Schnellschnitt, sonderen erst Tage später durch den Pathologen festgestellt.

Zum Schluss noch die Antwort auf die Frage, "was soll bestrahlt werden?"
Man bestrahlt das Gebiet, die sogenannte Prostataloge, an der Stelle, wo die Prostata einmal war.

Weil man kein eigentliches Ziel mehr hat, wird die Rezidivbestrahlung auch mit niedrigeren Dosen als die Primärbestrahlung und mit weniger Sitzungen durchgeführt. Normalerweise mit 65 Gray bei der Rezidiv-Bestrahlung, bei der Primärbestrahlung geht man schon mal bis 78 Gray. Das Gebiet um die Lymphknoten kann auch bestrahlt werden. Da ist man sich aber heutzutage noch nicht so sicher, wieviel das einem Patienten bringt.

Mehr kann ich heute nicht sagen. Sie sollten sich die Befunddaten Ihres Vaters (OP-Bericht und pathologischen Befund) besorgen.

Gruß
Hansjörg Burger

Geändert von gitti2002 (08.11.2016 um 16:58 Uhr)
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