AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika, liebe Chris,
genau so ist es. Ich möchte dir, Annika, eine kleine Geschichte erzählen. Eine Freundin meiner Jüngsten kam in den Laden. Sie hatte eine freudige Nachricht. Nein, kein Kind, sondern dass sie heiraten wird demnächst. Alle haben sich gefreut, gelacht, sie beglückwünscht. Dann ging es um Brautstrauss, Blumenschmuck fürs Auto und Tischgestecke. Doch dann passierte das: "Morgen geh ich mit das Brautkleid aussuchen. Natürlich mit Mama, denn ein Brautkleid aussuchen ohne Mama, das geht doch überhaupt nicht. Das muss so sein." Sie hat es sofort bemerkt und sich endschuldigt. Meine Jüngste hatte sich da noch in ihrer Gewalt. Doch als sie mir die Geschichte nachher erzählte, da hat sie geweint, weil sie sich das auch so sehr gewünscht hat und dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen kann.
Auf der anderen Seite können wir über ihre Mama grinsen, wenn wir uns vorstellen, wie sie im Laden herum gewirbelt wäre. Welchen Spass sie hier gehabt hätte. Welche Ideen sie entwickelt hätte. Wir können uns Geschichten erzählen: "Weisst du noch? Damals, als Mama ....." und uns dabei kringelig lachen. Das passiert sehr oft. Da ist keine Traurigkeit dabei. Und wir sind dabei stolz auf sie und dankbar, dass sie ihre Mama ist.
Irgendwann wird es auch bei dir so sein, dass die fröhliche, glückliche, dankbare Erinnerung mehr und mehr Platz einnimmt. Genau so, wie es auch Chris geschildert hat.
Alles Liebe
Helmut
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