Ich heiße Sabine, bin 31 Jahre alt und derzeit mit meinem inzwischen einjährigen Sohn noch ein weiteres Jahr in Elternzeit.
Meine Mutter erkrankte zweimal an Brustkrebs, hatte ihn aber beide Male bekämpfen können. Leider verlor sie eine Brust dadurch. Letztendlich starb sie dann nach einem operierten Herzklappenfehler, einem Schlaganfall und der darauffolgenden Depressionen meiner Meinung nach an den vielen Medikamenten und deren Nebenwirkungen. Die genaue Todesursache ist mir leider nicht bekannt
Zum Jahreswechsel wurde bei meinem Vater nun Lungenkrebs diagnostiziert - Stadium IV T3 N1 M1. Kurz darauf musste er wegen einer Metastase im 1. BWK operiert werden, da er sonst bald von dort an abwärts gelähmt gewesen wäre. Die OP verlief gut, doch die Chemo mit Taxol/Carboplatin musste mehrfach unterbrochen und letztendlich wegen einer schweren Sepsis abgebrochen werden. Inzwischen liegt er nur noch, hat starke Schmerzen und nimmt kaum noch Nahrung zu sich.
Da ich 200 km entfernt wohne und er selbst nicht über den Krebs spricht, komme ich nur schwer an Informationen ran. Das erste richtige Arztgespräch konnte ich im Juli führen und bekam endlich die ersten Informationen. Das Gespräch mit der Ärztin brachte für mich die erschütternde Erkenntnis, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Da seine Freundin ihn kurz nach der Diagnose verlassen hat, planten wir seinen Umzug zu uns nach Beendigung der Chemo. Er hatte sich schon so darauf gefreut - vor allem auf seinen Enkel. Jetzt hat sich sein Zustand innerhalb von nur drei Wochen so drastisch verschlechtert, dass ich ihn wohl in ein Pflegeheim geben muss. Wir fahren am Freitag erst hin, eher geht es nicht. Ich weiß noch nicht, wie es nun weitergehen soll und was genau auf uns zukommt ...