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Alt 24.08.2010, 12:13
baeri baeri ist offline
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Standard AW: AML, Lungenkarzynom, Metastasen im Gehirn

Hallo Manuela,

beim Querlesen bin ich auf Deinen Thread gestoßen. Wie gerne würde ich Dir etwas berichten, Mut machen, Tips geben oder dergleichen. Ich kann es leider nicht, da ich keine Ahnung oder Erfahrung mit dieser Erkrankung habe.

Ich habe auch lange in meinem Thread "allein" geschrieben und es gab mir das Gefühl einfach die Dinge loszuwerden, die mich beschäftigen und worüber ich mit keinem reden konnte...eine Art Tagebuch.

Das einzige was uns vielleicht verbindet sind vielleicht 3 Dinge.Die absolute Hilflosigkeit gegenüber einer Krankheit, die Liebe zu unseren Vätern und der fehlende Informationsfluss (bei Dir Deine Mama oder Papa, bei mir meine Schwägerin und mein Mann).

Wir mussten unsere Schwiegermama am 12.08.2010 gehen lassen, am Freitag ist die Beerdigung und mir graut davor.
Sie war ebenfalls sehr schwach und müde zum Ende hin, was aber nicht nur an der Erkrankung lag, sondern auch an den Medikamenten und der Chemo.

Es ist sicher schwierig Deinen Kindern die Situation zu erklären (ich habe auch 2, aber schon gross) und sich frei zu machen um genug Zeit für Deinen Papa zu haben.Ich hoffe aber, das Du beides geregelt bekommst ohne, dass Du selber auf der Strecke bleibst, denn auch Dich kostet es mehr Kraft, als Du Dir vielleicht jetzt eingestehen möchtest.

Zu einem Teil Deiner Schilderungen möchte ich noch etwas schreiben: Du hast etwas davon geschrieben, dass der Arzt sagte sowas wie: Wenn Metastasen weg kann er wieder Autofahren (oder so ähnlich). Wenn Du meine Schwiegermama bis fast zum Schluß gehört hast, hatte sie noch ein langes Leben vor sich (hätte der Arzt gesagt) wird wieder (hat der Arzt gesagt) Tumor ist weg (hat er auch gesagt)...was ich andeuten will....vielleicht hören gerade die engen Vertrauten und die Erkrankten selber eben nur das positive vom Arzt oder überhören die Nachsätze die auf ihre Situation zutrifft, weil das ihre Art ist, Hoffnung zu schöpfen und nicht aufzugeben. Und sind wir ehrlich....reden wir uns im Leben in vielen Situationen nicht auch lieber das Schönste ein, als das Schlimmste hören zu wollen ?*lächel*

Sie darin zu unterstützen liebe Manuela , obwohl man anderes vermutet, ist ungeschriebenes Gesetz, aber ich denke das machst Du sowieso.

Geniess jeden Tag der Dir möglich ist mit Deinem Papa. Ich werde sicher wieder hier schreiben oder Dir "zulesen" wenn Du es magst, auch wenn ich leider nicht helfen kann.

Liebe Grüße, noch mehr Kraft und fühl Dich gedrückt
Anja
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- Bsdk bei meiner Schwiegermutter, festgestellt am 12.05.2009

- Gehofft bis zum Schluß und dennoch am 12.08.2010 von einem ganz besonderen Engel abgeholt worden.
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