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Alt 08.08.2010, 20:20
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Mama hat es erwischt!

Hi,

vielleicht lesen das hier noch andere betroffene junge Töchter und ich kann evtl ein bisschen Mut machen.

Meine Mama ist Sommer 2006 das erste Mal erkrankt (da war ich 22), riesiger Tumor und viele befallene Lymphknoten. Natürlich wurde die ganze Brust entfernt, Chemo und Bestrahlung.
Genau 2 Jahre später, also Sommer 2008 ist sie dann das zweite Mal erkrankt, an der anderen Brust, auch Lymphknoten befallen. Wieder OP (aber brusterhaltend), Chemo und Bestrahlung.
Mama hat das immer bewundernswert weggesteckt. Bei der zweiten Chemo sind nicht mal die Haare ausgegangen.
Jetzt wieder 2 Jahre später, Sommer 2010, war sie kerngesund.

Die Ärzte haben uns natürlich damals schon den ernst der Lage klar gemacht und ich denke auf den ganzen psychischen Stress für sie und die Familie über die Jahre brauch ich gar nicht näher eingehen.
Aber jetzt ist sie gesund und die Nachsorgeunteruchungen passieren jetzt nur noch im halbjährlichen Rhythmus (ausgenommen Blutuntersuchung)!! Unglaublich, wer hätte das gedacht! Das ist so toll!

Ich habe über die Jahre gelernt, dass das wichtigste ist für den Moment zu leben und zu denken. Wenn die Diagnose kommt stellt man stellt sich evtl. ganz negative Entwicklungen in der Zukunft vor und hat daraufhin panische Angst. Aber das bringt nichts, ausser das es einem Kraft raubt und einen lähmt. Das ist aber nur die Zukunft und die darf man im hier und jetzt nicht gedanklich leben. Wie die aussehen mag weiß man im Endeffekt eh nicht. Ich bin um jeden Tag froh, an dem meine Mutter da ist egal ob sie gerade gesund ist oder wieder behandelt wird.

Und ich habe von meiner Mama gelernt, dass man mit seiner Lebenseinstellung bestimmt viel bewirken kann. Sie hat da sehr viel an sich gearbeitet. Ich persönlich bin megastolz auf sie und ziehe den Hut vor ihrer Kraft.

Keine Diagnose bedeutet gleich das Ende und wenn man das realisiert hat, dann kann man auch beginnen mit der neuen Situation zu leben. :-)

Viele Grüße,
Graupelchen
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