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Alt 20.07.2010, 14:50
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Daumen hoch 20. Juli 2010 - 4 Jahre tumorfrei!

Guten Tag Ihr Lieben!

Nun muß ich mich doch heute unbedingt bei euch melden und vielleicht gibt meine Geschichte ja allen, denen es nicht gutgeht, wieder Hoffnung!

Heute, am 20. Juli 2010, feiere ich meinen 4. Geburtstag!

Am 31. März 2006 bekam ich die Diagnose: Eierstockkrebs FIGO IV

Ich hatte einen ausgedehnten Befund im Bauchraum, überall Tumore, alles miteinander verwachsen und verbacken, ein Tumor drückte auf die Blase, mehrere auf den Darm, Peritonealcarcinose, Aszites (ca. 3 Liter) und dazu noch einen Pleuraerguß (Flüssigkeit zwischen den Lungenlappen der rechten Lunge, ca. 1 Liter) voller Tumorzellen.

Die Bauchspiegelung ergab: der EK war inoperabel!

Natürlich waren mein Mann und ich zunächst völlig verzweifelt und ich hatte sehr große Angst. Doch ich habe schon am nächsten Tag begonnen, an mein Gesundwerden zu glauben und habe mit diesem Glauben schon nach wenigen Tagen meinen Mann angesteckt.

Zunächst bekam ich 3 mal Chemo, die Standardtherapie Carboplatin/Taxol. Ich habe die Chemo relativ gut vertragen, mußte selten spucken, hatte immer ein paar Tage Glieder- und Gelenkschmerzen, doch zwischen den einzelnen Chemositzungen ging es mir so gut, daß ich den ganzen Haushalt geschafft habe, daß ich Radtouren gemacht und das Leben genossen habe, auch wenn mir die Haare ausgingen.

Das CT nach der 3. Chemo ergab: Komplett-Remission, keine Tumore mehr vorhanden, keine Peritonealcarcinose mehr zu sehen.

Nach der 4. Chemo wurde ich am 20. Juli 2006 5 1/2 Stunden lang tumorfrei operiert, hatte Glück, es mußte nichts vom Darm entfernt werden, nur ein bißchen von der Darmwand wurde abgetragen an einigen Stellen. Entfernt wurden außerdem: Eierstöcke, Gebärmutter, Bauchnetz, Teile des Bauchfells, 28 Lymphknoten (keiner befallen) und der Blinddarm.

Nach der OP gab's dann noch 2 mal Chemo und im September 2006 war alles vorüber.

Und seitdem geht es mir gut. Alle Untersuchungen, zu denen ich regelmäßig gehe, waren seither in Ordnung und der Tumormarker stieg nie wieder über 12. Natürlich habe ich ein paar kleinere Einschränkungen durch die Behandlung, aber ich führe ein ganz normales Leben, darf mich nur nicht übernehmen.

Im August gehe ich wieder zur großen Untersuchung mit MRT. Ich bibbere schon, muß dringend einen Termin machen. Die Angst vor den Untersuchungen werde ich wohl nie verlieren. Allerdings hat die Angst vor einem Rezidiv mit der Zeit nachgelassen, allerdings ist sie nie so ganz verschwunden und wenn ich irgendwas habe, mir irgendwas wehtut, dann ist der erste Gedanke immer der an ein Rezidiv.

Ich hoffe, meine Geschichte macht Mut. Lt. Statistik müßte ich eigentlich schon nicht mehr leben. Aber was scheren uns denn Statistiken? Statistiken sind dafür da, um widerlegt zu werden, oder?

Ich wünsche allen einen schönen, nicht zu heißen Tag!

Ich werde heute mit meinem Mann über unsere "Größte Kirmes am Rhein" in Düsseldorf bummeln und meinen Geburtstag feiern.

Liebe Grüße
Mosi-Bär

Geändert von Mosi-Bär (21.07.2010 um 13:05 Uhr)
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