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Alt 08.06.2010, 22:07
Benutzerbild von Natascha85
Natascha85 Natascha85 ist offline
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Standard AW: Metastasen=keine komplette Heilung möglich?

Guten Abend!

Ach, das ist schön Nicole, dass du nach uns fragst. Das hat mich eben wirklich gefreut. War gestern und heut bei Mama, sie ist nämlich allein zuhaus. Mein Stiefpapa braucht ne Auszeit und ist für 2-3 Tage auf den Camp. Das braucht er auch wirklich, er ist fertig. Mama hat zwar (vielleicht auch wegen der Hitze) starke Kopfschmerzen und musste gestern und heute wieder Cortison nehmen, aber soweit gehts ihr den Umständen entsprechend gut. Wir unterhielten uns ausgiebig über alles. Über die Krankheit, über ihren Verlauf, über Versicherungen und und und. Ihr einziger Wille ist im Moment, dass wir Kinder Stiefpapa gar nichts mehr sagen sollen, er seine Hoffnung nicht verlieren soll und ihm sein Wunschdenken nicht korrigieren sollen. Naja, irgendwie komisch, weil sie ihn so ein Watte packt, aber vielleicht will sie ihn auch schützen und ihn laaaaaaangsam an alles "gewöhnen". Geldautomat, Waschmaschine und Co hat sie ihm schon erklärt, er weiß auch wo die Papiere liegen. All diese Taten von Mama lassen doch Denken, dass sie voll und ganz Bescheid weiß und genau weiß was auf sie zu kommt und es nicht lange gut geht mit ihrer Krankheit. Aber dann machte sie einen Rückzieher und meinte, dass sie für jedes Jahr, das sie mit Chemo bekommt, dankbar ist und noch ihre Enkelin aufwachsen sehen will und das alles positiv sieht, dass sie nochmal die Kurve kriegt.ich dachte, ich wär im falschen Film. Erst redet sie so klar und abgeklärt und dann haut sie solche Sprüche raus. Weiß nicht was ich davon halten soll. Komisch, vielleicht will sie, obwohl ich ihr auf den Kopf zu sagte, dass es nicht gut aussieht, mich bzw uns schützen?! Würd gern ihr in den Kopf schauen, was sie wirklich denkt. Da wären wir beim Thema. Jetzt auf einmal will sie auch wissen wie es bei ihr im Kopf aussieht. MRT steht ja nach wie vor noch aus....UND sie möchte ihre Prognose hören, die ganze Zeit schon. Sie hatte sich nur nicht getraut zu fragen, weil sie nicht weiß wie sie die Ärzte ansprechen soll. Kam mir zwar total bescheuert vor, aber sie wollte von mir ein paar Sätze hören, wie sie sowas anstellen soll. Da war ich wieder paff. Ich denke sie ist auf dem richtigen Weg, will alles klären und ihren Frieden finden. Nur Stiefpapa macht mal wieder Sorgen. Er wiederholte wieder den Satz "wenn du (Mama) gehst, dann geh ich mit". Er ist so ein Mann(leider), bei dem man sagt: Ein Mann, ein Wort. Natürlich werden wir Kinder, wenn es so weit ist, versuchen ihn aufzufangen, wenn er das zulässt und nicht sein Suizid-Plan durchziehen will.


LG aus der hitzigen Pfalz
Natascha
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Mama, ich werde Dich nie vergessen! Ich liebe Dich!
07.07.1952-21.01.2011
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