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Alt 29.05.2010, 14:16
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Natascha85 Natascha85 ist offline
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Standard AW: Metastasen=keine komplette Heilung möglich?

Was für ein Abend gestern.
Hab wie jeden Abend Mama angerufen, weil sie tagsüber schlafen will und gegen 18.00 wieder wach ist. Um diese Zeit ist dann immer unser Gespräch. So, kaum angerufen hab ich gleich nach ihren Gliederschmerzen gefragt, die sie seit der letzten Chemo hat(bekommt knochenaufbauendes Mittel deshalb die Gliederschmerzen). Es wäre noch genauso schlimm, als würde man Arme und Beine auseinander ziehen. Kaum hatte sie diesen Satz beendet, fragte sie mich gleich, ob ich ihren Bericht "übersetzt" habe und ich solle vorlesen. Damit hab ich nicht gerechnet. Bis zu der Zeile, dass der Tumor ein wenig geschrumpft ist, war alles ok. Aber dann: als ich vorlas, dass drei kleine Metas in der Lunge und 2 kleine in den Wirbel sind, fuhr sie aus der Haut. Das stimme nicht und mein Stiefpapa meckerte nur noch was von"das, was du da googelst stimmt eh nicht, darauf gebe ich nichts....." Selbst als ich sagte, dass neu auftretene Wirbelkörpermetastasen wortwörtlich in dem Bericht drin steht, ignorierten sie und als ich dann sagte, das die Ärztin Mama anlügt(weil sie sagten, es KÖNNTE sein), dann war es ganz aus. Ich würde spinnen und ich soll nicht so tun als würde Mama bald sterben. Mama legte dann nach diesen Sätzen auf. Hab natürlich gleich meine Schwester angerufen und ihr das geschildert. Sie war sprachlos. Nach 20min rief sie mich zurück, dass Mama bei ihr angerufen hätte. Mama will wissen in welchem Stadium sie sei und wollte von meiner Schwester wissen, ob das was ich gesagt habe stimmt. Meine Schwester sagte ihr, dass sie Mittel bis Endstadium wäre und alles was ich Mama sagte stimme. "Nein, nein, das mit den Knochen stimmt nicht, sonst hätte die Ärztin schon was gesagt und nehmt mir nicht die Hoffnung, ihr (Kinder) sollt mich aufbauen und nicht runter ziehen" So ähnlich waren ihre Worte. Meine Schwester hatte dann noch Stiefpapa am Telefon und sagte ihm, dass er sich mal Mama genauer anschaue und sich mal überlegen sollte wie Mama "aussieht", dass es für uns Kinder auch Kraft kostet Mama zu unterstützen und wir immer da sind und nichts dazu können, dass es so ist wie es ist, aber man sollte langsam die Augen aufmachen.....

Ich bin fix und fertig. Jetzt sind wir Kinder die Buhmänner. Stiefpapa und Mama wollen am Mittwoch selbst mit der Ärztin spreche, weil sie uns immer noch nicht trauen. Wir sollen ihr nicht die Hoffnung nehmen, aber wer hatte denn wen gefragt nach dem Bericht, nach dem Stadium????? SIE, SIE kam und fragte, nicht ich oder meine Schwester. Wir wissen es schon seit Beginn der Krankheit und beißen uns die ganze Zeit auf die Zunge, weil wir Mama nicht brechen wollen. Aber Mama wollte gestern alles wissen, aber warum dreht sie uns jetzt einen Strick daraus? Oh, Mann, alles scheisse im Moment. Fühl mich total beschissen, wie der letzte Depp.
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Mama, ich werde Dich nie vergessen! Ich liebe Dich!
07.07.1952-21.01.2011
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