Am Freitag ist mein Vati für immer eingeschlafen. Nach 1 Jahr langem Kampf gegen den Lungenkrebs mit vielen Knochenmetastasen, unendlichen Schmerzen, Lichtblicken, wieder Schmerzen...
Ich habe ihm bis zum Schluss die Hand gehalten, ihm zugeflüstert das wir ihn lieb haben, da sind und er in Ruhe gehen kann.
Ich vergesse die Bilder nicht, kurz bevor er starb hat sich mein Sohn (7) vom Opa verabschiedet, ihm gesagt hallo Opa, hier ist Leon und ihn gestreichelt. Dann wurde die Atmung weniger und ich schickte Leon raus. Vati wurde etwas panisch, sagte er schafft es nicht mehr, fuchtelte rum, sagte hinter der Lampe ist was Blaues...
Dann gab meine Tante ihm eine Beruhigungstablette wie mit dem Hospiz besprochen. Nach etwa zwei Minuten wurde er ruhiger, sagte aber er sieht nichts mehr... etwas ängstlich... ich wieder leise zu ihm geflüstert, das wir ihn lieb haben, alle... dann war der Puls weg - noch immer hielt ich seine Hand ... die Augenschauten schon ins Weite. Er atmete noch 3 oder 4 Mal ganz leicht aus, als würde er ganz ganz leicht eine Kerze ausblasen. Dann war er für immer eingeschlafen. Dann weite auch ich los. Ich habe mich bis zuletzt zusammen gerissen. Kurz vorm Tod verzog er die Mundwinkel nochmal leicht nach unten, als wolle er weinen, das tat mir so weh. Er wusste das er gehen muss... aber er ist nicht erstickt, das war meine größte Angst. Er ist ganz ruhig und friedlich von uns gegangen.
Das ist jetzt 2 Tage her, immer wieder spielen sich die letzten Minuten vor mir ab, ich bekomme Heulanfälle, dann lenke ich mich ab, dann kommem wieder Situationen die mich an ihn erinnern, er hat so viel für mich und meine 3 Kids gemacht... Nun ist er tot, mit 50 Jahren.
In 2 Wochen hätten meine Eltern Silberhochzeit gehabt. Aber er ist erlöst, keine Schmerzen und Qualen mehr... das hilft mir etwas und das er nicht alleine war, als er gehen musste.
Ich wünsche allen hier viel Kraft, ich hoffe wir kommen eines Tages drüber weg. Nur - er fehlt jetzt schon so!!!
