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Alt 20.03.2004, 19:02
Gast
 
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Standard Wiederkehrender Krebs

Hallo Nina,

ich bin 23 und meine Mutter hat Eileiterkrebs seit knapp vier Jahren. Ich weiß ganz genau, wie Du Dich fühlst. Die oberflächlichen Floskeln der Ärzte, den Schmerz, den keiner der Bekannten versteht usw.! Ich brauche meine Mama auch so dringend und ich liebe sie über alles! Die Vorstellung, daß sie irgendwann nicht mehr da ist, treibt mir jedes Mal die Tränen in die Augen und ich schäme mich für solche Gedanken, weil sie ja noch lebt und kämpft! Vor ca. zwei Monaten kam sie mal wieder ins KH, wegen eines Nierenabzesses, der ihr operativ entfernt wurde. Danach ging es stetig bergab, sie mußte auch starke Schmerzmittel nehmen, redetet auch wirres Zeug, hatte so etwas wie epileptische Anfälle, so daß sie nichts mehr in der Hand halten konnte! Der Anblick war so grausam für mich und ich habe mich regelrecht dazu gezwungen nicht vor ihr zu weinen! Ich fragte darauf die Ärztin, warum sie so sei und diese antwortete mir dann, daß es für meine Mutter keine Chance mehr auf Heilung gibt, der Tumor stark gewachsen ist und daß sie nichtmehr lange leben wird! Als ich vollkommen zerstört nachhause kam, hab ich das alles meinem Vater erzählt und der sagte mir dann, daß ihn vor drei Tagen ein anderer Arzt genau dasselbe erzählt hatte! Wir haben nur noch an Beerdigung gedacht, die Familie informiert und uns die ganze Zeit überlegt ob und wie wir es meiner Mama sagen sollten! Das war die schlimmste Zeit bisher in meinem Leben, noch dazu daß ich gerade an meiner Diplomarbeit geschrieben habe ( jetzt stehen mir schon wieder die Tränen in den Augen)! Da meine Mutter aber ein ziemlicher Sturkopf ist, wollte sie die bevorstehende MRT nur in dem KH machen, die auch die erste MRT gemacht hatten, so kam es, daß wir alle drei sechs Stunden nach Berlin gefahren sind! Zum Glück muß ich heute sagen, haben wir meine Mutter nicht dazu überreden können in dem Sche.. KH zu bleiben, dort wäre sie wahrscheinlich jetzt schon tot. In der Charité in Berlin stellte sich dann nämlich heraus, daß dieses KH alles falsch gemacht hatte, falsche Medikamente usw.! Am glücklichsten aber hat mich die Nachricht gemacht, daß der Tumor NICHT gewachsen ist! Meine Mutter kann seit einem Jahr endlich wieder normal ( zwar noch etwas schwach) laufen und ist wieder optimistischer eingestellt! Ihr solltet unbedingt eine zweitmeinung einholen! An meinem Bsp. siehst Du, daß Ärzte sich irren können! Es gibt so viele Möglichkeiten, die man versuchen sollte. Nur aufgeben darf man nicht! In dem Thread "meine Eltern" habe ich ähnliche Gefühle wie Du beschrieben und es tat so gut von drei ganz lieben Menschen Antworten und vorallem Hoffnung bekommen zu haben!
Wenn Du willst kannst Du mir gerne eine E-Mail schreiben! alexa@it-telco.de

Viel Kraft für Dich und die anderen hier,

alles Liebe,

Alexa
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