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Alt 17.03.2004, 09:06
Gast
 
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Standard Wiederkehrender Krebs

Liebe Nina,
als ich deine Zeilen las, kullerten bei mir die Tränen. Man hat so viele Fragen und kann sie doch nicht beantworten.
Meine Mutter ist für mich auch wie eine Freundin, so wie auch meine Oma. Wir vier, mit meiner Tochter zusammen, sind schon ein tolles Gespann. Wenn ich daran denke, meine Ma und Oma (72 Jahre) zu verlieren, ich wüßte auch erst einmal nicht weiter. Ich habe auch sehr wenig Freunde. Wenn man den ganzen Tag arbeiten geht und Abends sich noch um Kind und Kegel kümmern muß, bleibt halt nicht viel Zeit dafür.
Ich kann nur dazu sagen, es wird weitergehen, aber anders, ganz anders wird das Leben sein. Es ist wie ein Neubeginn, aber mit viel Traurigkeit und Schmerz.
Es ist übrigens nicht egoistisch zu denken, daß du mit 20 Jahren noch deine Mutter brauchst. Man braucht seine Mutter immer, denke ich. Sie ist doch eigentlich die beste Zuhörerin und hilft in allen Lebenslagen. Ich hoffe das du wenigstens einen lieben Freund oder Lebenspartner hast, der dich in dieser Zeit unterstützt. Das hilft sehr, denn man muß in dieser Zeit an seine eigenen Grenzen gehen. Manchmal glaubt man, daß man es nicht schafft, aber es geht - irgendwie.
Stehe deiner Mutter in dieser schweren Zeit bei. Sie wird dich brauchen.
Mein Mann verstand noch 4 Tage vor seinem Tod nicht was los war. Er fragte mich noch mind. 3 mal, wann wir denn endlich nach Hause könnten. Ich wußte nicht was ich sagen sollte. Ich war so sprachlos, meinte eigentlich das er wüßte was los war. Ich hatte ihm doch gesagt das die Ärzte ihm nicht mehr helfen konnten. Er hatte es verdrängt, vielleicht tut dies deine Mutter auch?! Man kann es ja auch eigentlich nicht glauben. Was ist bloß los auf dieser Welt?
Halte den Kopf hoch und versuche stark zu sein (ich kann diesen Ausdruck eigentlich auch nicht mehr hören, aber es ist so)

Nancy
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