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Alt 16.04.2010, 23:16
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Ingrid50 Ingrid50 ist offline
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Standard AW: traurig ohne ende

Liebe Anita,
es dauert lange bis wir begreifen was uns geschehen ist und es ist ein schmerzhafter Weg den uns niemand abnehmen kann. Ich habe in den letzten Tagen die Tagebücher nachgelesen, die ich schrieb als mein 1. Mann starb, er war ja fünf Jahre krank. Ich habe erstaunt festgestellt wie sich die Gefühle und auch die Verzweiflung gleichen. Es ist beim 2. mal nicht besser obwohl man doch schon einmal die Erfahrung gemacht hat. Aber ich habe auch gelesen wie sich die Trauer langsam verändert hat und ich die Welt um mich wieder richtig wahrnahm. Irgendwann kommt der Zeitpunkt. Du weißt ja 2 Schritte vor und einer zurück. Manchmal denke ich es wäre schon schön wenn man von der Trauer mal einen Tag Urlaub nehmen könnte, einfach so..
Ich rede mit Leo, morgens bitte ich ihn auf mich aufzupassen und abends erzähle ich ihm wie der Tag so war, selbst im Büro kann es vorkommen daß ich ihn um seine Meinung frage. Es klingt komisch aber mich tröstet es. Gehst Du arbeiten? Die Zeiten bei der Arbeit helfen mir viel. Meine Kollegen sind sehr nett und rücksichtsvoll und es lenkt auch ab. Aber das Wochenende mit den vielen Trauerlöchern bleibt. Da schaffe ich es auch nicht einfach mal wegzugehen, das dauert noch. Ich wünsche Dir den Mut die Trauer auszuhalten, egal wie lange sie dauert und ich wünsche Dir die Gewißheit in Dir selbst daß es irgendwann besser wird,anderst als vorher, aber doch wieder gut.


l.G. Ingrid
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