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Alt 09.04.2010, 11:18
Julita Julita ist offline
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Standard AW: Tochter ohne Mutter... Freundin verloren...

Liebe Lila.Lilie,

ich kann dich so gut verstehen, ich bin auch wegen meiner Mutter in ihre Nähe gezogen. Jetzt wohne ich hier und sie ist nicht mehr da. Ich frage mich dauernd, was ich ohne sie hier soll. Sie kann doch nicht einfach gehen und mich hier alleine lassen... Aber das ist auch sehr viel Selbstmitleid, das merke ich schon selbst. Unsere Mütter hätten bestimmt nicht gewollt, dass wir so traurig und schrecklich verzweifelt sind. Sie würden sich wünschen, dass wir auch ohne sie gut klarkommen. Mein Vater hat gesagt, Mama hätte gewollt, dass es uns gut geht. Aber wie soll es uns denn in dieser Situation gut gehen? Das geht doch gar nicht. Wenn es ganz schlimm wird, versuche ich daran zu denken, dass meine Mama nicht gewollt hätte, dass ich verzweifele. Ich versuche dann, es so zu machen, wie sie es gewollt hätte und alles in den Griff zu bekommen. Irgendwie müssen wir es schaffen.

Bei meiner Mama haben die Ärzte auch zwei bis drei Wochen vor Ihrem Tod noch gesagt, die Metastasen seien zurückgegangen. Wir haben schon fast gefeiert und Mama dachte, Sie wäre bald wieder gesund, machte schon Pläne, wo sie überall hingehen will. Auch die Onkologin sagte, meine Mama würde über die Weihnachtsfeiertage wieder auf die Beine kommen. Gut eine Woche später war meine Mama dann schon tot... Ich weiß auch nicht, warum die Ärzte uns noch Hoffnung gemacht haben. Wahrscheinlich wussten sie es nicht besser? Oder sie wollten uns schonen? Bei meiner Mama wurde auch nie eine Zeit gesagt, wie lange sie noch leben kann. Ich hätte das schon gerne gewusst, ob es nur noch Monate oder doch Jahre sind. Ich wusste gar nichts, habe nur immer gehofft, dass alles gut ausgeht. Letztendlich war es nur noch ein halbes Jahr, das wir zusammen hatten. Für das ich dankbar bin, aber es war auch sehr schwer.
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