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Alt 08.04.2010, 23:46
Julita Julita ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mama, Du fehlst mir so sehr!

Hallo Lila.Lilie,

vielen Dank für Deine liebe Antwort, das stimmt, wirklichen Trost findet man nirgendwo. Auch wenn man es sich so sehr wünscht. Manchmal hilft es, wenn man es sich von der Seele reden (oder schreiben) kann. Auch wenn es nichts ändert, fühle ich mich danach etwas erleichtert. Nicht viel, aber wenigstens etwas. Ich finde es sehr traurig, dass Du das auch alles durchstehen musst. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft für die Beerdigung. Die Beerdigung von meiner Mama war im Januar, genau zwei Tage vor Ihrem 60. Geburtstag, das war für uns auch sehr hart. Ich habe aber die Beerdigung ganz gut überstanden, erst dachte ich, es wird sehr schlimm, aber irgendwie realisiert man es gar nicht. Das kann man in der Situation auch gar nicht. Ich habe am Anfang gedacht „DAS soll die Beerdigung von MEINER Mutter sein?“ Ich konnte es nicht glauben, dabei wusste ich natürlich genau, dass es wahr ist. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass sie wie immer ganz normal zu Hause ist und wenn wir nach Hause kommen, ist sie da und begrüßt uns... Ansonsten weiß ich nur, dass ich die ganze Zeit versucht habe, möglichst reglos dazustehen (man will vor den ganzen Verwandten und Nachbarn ja auch nicht zusammenbrechen, die starren einen alle an). Ich hatte eine weiße Lilie in der Hand und habe mich daran festgehalten. Im Nachhinein fand ich es schön, dass so viele Leute gekommen sind, viele Freunde, Verwandte und Nachbarn. Sie sind alle gekommen und wollten sich von meiner Mama verabschieden, da war ich sogar ein bisschen stolz. Viele haben auch nette Beileidskarten geschrieben, dass hat mich sehr gerührt. Geholfen hat es zwar auch nicht, aber es war eine sehr nette Geste. Trotzdem, den Tag der Beerdigung der eigenen Mutter würde man am liebsten überspringen.

Ich habe auch schon so oft auf mein Handy geguckt, ob Mama angerufen hat… Im gleichen Moment fiel mir dann ein, dass sie ja gar nicht mehr anrufen kann, weil sie nicht mehr lebt. Ich kann gar nicht beschreiben, was bei solchen Gedanken in mir vorgeht... das ist schlimm. Aber es wird wohl noch eine ganze Weile so bleiben.

Ich fühle mich mit 29 Jahren auch wieder sehr klein. Meine Mama hat mir soviel Halt gegeben, einfach dadurch, dass sie da war. Ohne sie fühle ich mich, als würde ich in der Welt nun ganz allein stehen. Meinem Freund darf ich das gar nicht sagen, der wird dann immer sauer. Er sagt, ich hätte ja noch ihn, aber das ist doch etwas ganz anderes. Wie du schon gesagt hast: Man hat nur eine Mam! Und die kann nichts und niemand ersetzen. Uns bleibt jetzt leider nur noch die Erinnerung und die tut manchmal ganz schön weh :-(
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