Thema: 3,5 cm Tumor
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Alt 28.03.2010, 12:53
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: 3,5 cm Tumor

Gestern war Samstag
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Als ich gestern Nachmittag zu meiner Schwester ins Zimmer kam,
war ich entsetzt.
Sie saß zusammengekauert auf der Bettkante, hatte massivste Schmerzen.
So schlimm, dass sie keine andere Position im Bett einnehmen konnte.
Sie hatte sich schon bei der Schwester gemeldet, weil sie meinte, dass das neue Pflaster, welches Freitag auf ihr linkes Schulterblatt geklebt wurde, nicht wirkt.
Die Schwester kontrollierte den Sitz des Pflasters und sagte, es wäre in Ordnung.
Und ging wieder, ohne meiner Schwester irgendeine andere Option anzubieten.

Ich kam ca. eine halbe Stunde nach dieser Aktion, schaute mir das Pflaster an und sah, es war ringherum von der Haut abgelöst und in der Mitte warf es Falten.
SO war es definitiv nicht in Ordnung.
Ich bin dann zur Schwester, stellte mich vor,als Schwester von Frau W. und dann teilte ich ihr mit, dass das Pflaster nicht richtig aufliegt, dass meine Schwester vor Schmerzen umkommt und dass sie bitte dafür sorgen soll, dass umgehend ein Arzt auf meine Schwester guckt.
Die Schwester fragte, wie ich mir das vorstelle- schließlich sei Wochenende, nur eine innere Ärztin für das ganze Haus zuständig, und sie wisse nicht, wann diese komme.
Ich sagte der Schwester, das sei nicht mein Problem und sie möge bitte umgehend dafür sorgen, dass sofort ein Doktor zu meiner Schwester käme.
Hab mich umgedreht und bin wieder gegangen.
Keine zehn Minuten später war dann sogar ein onkologischer Assistenszarzt am Bett, wo der herkam- keine Ahnung.
Er schaute sich das Pflaster an, sah das was ich auch gesehen hatte und die Schwester nicht- verordnete ein neues Pflaster, ordnete eine subcutane Schmerzspritze an und eine Kurzinfusion mit No....in .
Und eine Dreiviertelstunde danach konnte meine Schwester sich hinlegen und schlief ein- ich blieb dabei sitzen und passte auf.
Nach einer Weile wollte ich dann gehen, verabschiedet mich von meiner Schwester als sie mal wieder kurz die Augen öffnete.
Dann bin ich aus dem Zimmer, und auf dem Flur traf ich die Krankenschwester.
Diese war deutlich angenervt von meinem energischen Auftreten, aber das war mir egal.
Ich sprach sie also an, ich fragte , ob sie Geschwister hätte.
Ja, hätte sie.
Und dann bat ich die Schwester, sich vielleicht nur mal vorzustellen, was wäre, wenn IHRE Schwester betroffen gewesen wäre- und dass ich im Moment auf meine Schwester aufpasse, weil sie selber es nicht kann.
Dnn verabschiedete ich mich freundlich und ging.
Abends sprach ich mit meiner Schwester, sie war müde, aber schmerzfrei.
Sie hat gut geschlafen, heute morgen ist sie ausgeruht, rosig
(3 Blutkonserven) und schmerzfrei, das Pflaster wirkt.
Die Schwester war gestern dann noch mehrere Male zum schauen im Zimmer, und direkt vor Feierabend war sie noch einmal bei meiner Schwester und sagte, dass sie sich SOOOFORT melden solle, wenn sie Schmerzen hätte- es war ausreichend Bedarfsmedikation angeordnet worden.

Gar Nichts hat meine Schwester mehr gebraucht, sie ist mit der Spritze, der Kurzinfusion und dem neugeklebten Pflaster gut ausgekommen.


Gerade war ich da, es geht ihr gut.
Freute sich aufs Mittagessen...kaum zu glauben.

Sie bleibt bis Dienstag- eventuell Mittwoch- der Chemoschock kommt ja noch...
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015

Geändert von Monika Rasch (28.03.2010 um 12:58 Uhr)
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