[mollie]

liebe mariesol,
ja, es werden andere tomaten, anders als alle anderen davor. sie werden anders schmecken, anders aussehen. für die anderen nicht, für uns schon. bei dir sind es die tomaten, bei mir die erdbeeren, bei anderen vielleicht birnen, äpfel oder kuchen...was auch immer.
man muss sich einlassen können. eine wahre aussage. egal auf was, man muss es können. das habe ich auch gelernt während mama krank war, noch mehr als ich es vorher schon tat.auf die bedürfnisse des anderen, auf die eigenen, auf das was man möchte, auf den augenblick. ich habe viel gelernt, sehr viel und ich bin ein anderer mensch geworden, ein anderer mensch in vielerlei hinsicht.
stiller, sehr viel ruhiger. viele finden das schlimm, kreiden es mir an, werfen es mir vor. ich lass sie, sollen sie reden oder denken was sie wollen. ich sehe dinge jetzt anders, zweifele nicht mehr an mir wie ich es zuvor getan habe, weil ich eben schon immer "anders" war. das "anders-sein" machte probleme, weil ich keine sah, wo andere verzweifelten. rote oder gelbe tulpen war für mich nie eine frage, konnte ich mich nicht entscheiden nahm ich halbe, halbe. mitmenschen haben das nicht verstanden, über ihre pflanzen drei tage lang gegrübelt... du weißt was ich meine, hoffe ich.
ich sehe das leben anders, freu mich über ein vögelchen, über eine kleine katze, rede mit einem kleinen spatz, liebe den geruch von garten und sommerregen, springe mit kleidern drin rum.... was andere denken macht mir nix mehr. es ist mein leben, mein glück. das leben kann plötzlich enden, von einer minute auf die andere.
ich verfolge meine träume zielstrebiger, nehme meine wünsche ernster. neuseeland, irgendwann will ich da leben. noch ist es zu früh, die kids brauchen mich hier. bis dahin kleinere wünsche.
nehm dich in den arm,
mollie