Hallo Ihr Lieben!
Es tut wirklich gut von Euch allen zu hören, jetzt merke ich doch, dass das gefehlt hat.
Ich habe hier natürlich nicht nur gute Momente; gestern war ich ohne Frühstück 3,5 Stunden unterwegs zu verschiedenen Untersuchungen. Oft langes warten zwischen vielen Mitpatienten. Stuhl an Stuhl, viele viele ältere Menschen, gerade in der Herzabteilung...Diese 3,5 Stunden haben mich umgehauen. Ich mochte diese Nähe in den Wartebereichen nicht und auch nicht das Gefühl, ein Teil, ein klitzekleines Teil von einem riesigen KH-Komplex zu sein.
Auch ein Mensch, der schwer krank ist und nun all diese Stationen durchlaufen muss.
Das ist nun mein Leben, seit einem Jahr... krank sein...keine Behandlung bisher hat den gewünschten und notwendigen Erfolg gebracht...durch den erneuten Wachstum des Tumors ist umso deutlicher geworden, wie wichtig die Hochdosis ist und bitte der Erfolg zu 100%.
In dem Aufklärungsgespräch vor 3 Wochen wurde mir gesagt, dass ohne HD keine großartige Lebenserwartung da sei und durch das CT-Ergebnis letzte Woche hat sich das ja total bestätigt!
Die letzte Untersuchung beim HNO-Arzt habe ich gestern abgebrochen. Ich saß da im Wartezimmer und dachte, das schaff ich nicht mehr, wieder warten und ein Mann hat immer so geröchelt, er hatte ein Halstuch um und nach den Geräuschen zu urteilen, irgendetwas mit dem Kehlkopf. Er hatte wohl Luftprobleme, geröchelt und dann unter dem Tuch immer getupft...
Ich dachte: Oh nee, das schaff ich nicht auch noch. Der ist zwar auch "nur" krank, wie wir alle,- aber mir war´s zu viel.
Ich bin dann zur Sprechstundenhilfe und hab gesagt, ich möchte morgen wieder kommen, hab keine Kraft mehr zum warten...
Auf meinem Zimmer hab ich dann erst mal geweint, ich war echt ausgeknockt.
Dann hab ich geschlafen, den Besuchern abgesagt, mich ausgeruht und abends auf meinem Laptop eine DVD geschaut.
In meinem Zimmer fühle ich mich sehr wohl. SchönerBlick aus dem Fenster, freie Sicht in den Himmel und über das KH-Gelände. So bekomme ich Leben mit, wenn ich raus schaue...
