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Alt 10.03.2004, 07:38
Gast
 
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Standard Jetzt stirbt Du tatsächlich ...

Liebe Elisabeth,

danke, dass Du geschrieben hast. Deine Worte bringen einen Sonnenstrahl mit Hoffnung zu mir, auch wenn ich sehr viel geweint habe, als ich sie gelesen habe. So wie Du über Deine Geschwister sprichst, genau so ist es auch bei uns. Ein Gedanke gibt soviel Nähe und Geborgenheit, dass es mich beinahe um den Verstand bringt, zu erkennen, dass wir den Kampf endgültig verloren haben. Es gibt kein Zurück, mein Bruder hat alles versucht, er hat nichts ausgelassen und das tut so wahnsinnig weh. Dass man diesen Gegner niemals hätte besiegen können. Niemals. Dieses Wort macht mir große Angst, denn Hoffnung gibt einem soviel Lebensmut, doch wenn man weiß, es ist vorbei, es gibt kein Zurück, steht man ohnmächtig daneben und kann nichts dagegen tun. Er war noch nicht so weit. Immernoch klingen seine Worte in meinen Ohren, als er zu unserer Mama sagte: "Mutti, Du kannst mich doch nicht zu den fremden Leuten schicken, ich kenne doch dort niemanden. Ich will wieder zurück in mein altes Leben" Es tut so unendlich weh, mitzuerleben, wie jeden Tag ein bisschen mehr Leben aus ihm ging, wo er doch so lebensfroh und mutig war, so kraftvoll und doch zerbrechlich.

Es fällt mir so schwer, die Tage zu überstehen. Jeder Tag erscheint mir wie eine unendliche Last, denn immer weiter rückt die Zeit mit ihm in die Vergangenheit. Ich wünschte, ich hätte ihm helfen können. Ich wünschte, ich könnte bei ihm sein und ihn ganz fest drücken und in seine Augen sehen!

Liebe Grüße
Sunny
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