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Alt 21.02.2010, 17:28
Karin54 Karin54 ist offline
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Standard AW: Amazonen und flachbrüstige-Austausch für Frauen ohne Rekonstruktion

Hallo zusammen,

auch ich lebe bereits seit Okt. 2003 links oben ohne. Mein Mann und ich hatten nie ein Problem damit. Auch ich trage im Sommer Trägertops und enge T-Shirts ohne BH. Alle in meinem Umfeld haben sich dran gewöhnt. Die Ärzte wollte mir nach der OP auch einen Expander usw. einbauen oder einen Aufbau machen. Aber das bin nicht ich!! Den Rest gab mir dann eine Dame im Sanitätshaus. Ich wollte mir damals nur mal ansehen wie so eine Prothese aussieht, falls frau mal ein Kleid mit tiefem Ausschnitt zu einer besonderen Gelegenheit tragen möchte. Da sagt die dumme Tusse doch zu mir: "Ja, man will ja auch irgendwann mal wieder normal aussehen.". Wie bitte, spinnt die denn?? Der Laden hat mich seitdem nicht mehr gesehen! Und mir war noch klarer: das wäre wirklich nicht ich. Ich steh dazu und nehme mich so an wie ich bin. Am Anfang war das natürlich schon etwas gewöhnungsbedürftig, wurde aber ganz schnell zur Normalität. Wenn ich mal keine Lust auf oben ohne habe, trag ich Push-Up-BH's (für mich und nicht für die anderen!!!). Bei denen kann man auch beide herausnehmbaren Polster auf eine Seite stopfen, dann geht es auch bei tieferen Ausschnitten. Aber auch nur, wenn ich mal was ganz besonderes anziehen möchte, was sonst gar nicht gehen würde (z.B. hab ich so ein tolles besticktes Top mit vorgeformter Brustpartie).

Da sich Ende letzten Jahres der Krebs zurückgemeldet hat und ich grad eine Chemo mache, sind meine Haare extrem ausgedünnt, aber für einen Kurzhaarschnitt reicht es gerade noch so. Sieht halt ein wenig so aus, als ob die Mäuse dran geknabbert hätten. Ich habe mir jetzt vor 2 Wochen 3 verschiedene Perücken besorgt, unterschiedlich lang und auch unterschiedliche Farben, die ich je nach Lust und Laune ausprobiere. Ganz bewusst wollte ich auch diesmal nicht so tun als ob ich gesund wäre und keine soll was merken. Ich trage meine neuen Haare eher wie ein Kleidungsstück, manchmal auch Tücher usw.. Kann ab und an sogar ganz witzig sein. Wir sollten versuchen bei allem Ernst der Krankheit den Spass nicht ganz zu vergessen. Am Wichtigsten finde ich, dass wir mit unserer Lösung gut leben können - egal was die lieben Mitmenschen davon halten. Wer mich nicht so nehmen kann wie ich wirklich bin, der hat mich nicht verdient!

Wünsch Euch allen ein glückliches Händchen bei Euren Entscheidungen und lasst Euch nicht unterkriegen.

Liebe Grüße
Karin54

Geändert von Karin54 (21.02.2010 um 23:42 Uhr)
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