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Alt 17.02.2010, 12:13
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Hallo Bine,

das mit dem "den Tag genießen" würde ich gerne noch weiter ausführen.

Ich lebe ja mittlerweile über zwei Jahre mit dieser unheilbaren Krankheit.

Für mich finde ich es ganz wichtig, meine Situation zu akzeptieren, aber deshalb nicht schon mal vorbeugend in große Trauer zu verfallen, als sei das Leben schon vorbei.

Sondern eben, die verbleibende "Restzeit" angenehm zu gestalten.

Ich kann mir schon vorstellen, daß das für die Angehörigen oft nicht so einfach ist, sich auf die stark verkürzte Lebenserwartung und die verminderte Fitness des Betroffenen einzustellen.

Ich merke auch, wie Bekannte oder Fremde, die mich im Rollstuhl sahen, nicht wußten, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Manche bedauerten mich, weil ich im Rollstuhl saß. Ich habe dann ehrlich darauf hingewiesen, daß ich froh bin, daß ich den habe, weil er meine Mobilität doch sehr vereinfacht und ich so viel mehr am öffentlichen Leben teilhaben kann.

Vielleicht leiden die Angehörigen wirklich mehr als die Erkrankten und es fällt schwer, Fröhlichkeit zu verbreiten.

Vielleicht ist aber auch der Betroffene stärker gezwungen, sich mit der Situation zu arrangieren, weil er ja noch was vom Leben haben will und es keinen Sinn macht, dauernd nur Trübsal zu blasen. Leider kommt man immer wieder doch nicht darum herum und man findet es dann gar nicht schön.


In dem Sinne

LG Reinhard
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