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Alt 08.02.2010, 21:54
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Päppeln vor der Chemo

Zitat:
Zitat von bib Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,

zuerst einmal bin ich sehr froh, dass es dieses Forum hier gibt, und dass hier soviel Optimismus und Zuversicht rüberkommt. Es hilft mir sehr, wobei nicht ich die Betroffene bin, sondern mein Mann. Übernächste Woche geht es los mit 3 Zyklen PEB.

Da wir leider nicht tauschen können, ich ihn aber soviel wie überhaupt möglich unterstützen möchte, wollte ich mal in die Runde fragen, was ich für ihn tun kann, vor allem auch ernährungstechnisch.

Diverse Ratgeber habe ich gelesen, aber im Endeffekt läuft es auf: gesund essen, nicht rauchen, kein Alk hinaus. Das ist mir ein bisschen wenig.

Konkret:
1. Bringen Nahrungsergänzungsmittel etwas? Ich denke da so an Ortho-immun, um das Immunsystem auf Vordermann zu bringen, aber auch Folsäure für die Zellteilung u.ä.
Wie jaymz schon schrieb: nur in Abstimmung mit den die Chemo durchführenden Docs. Sein Immunsystem wird natürlich wenig begeister sein, von der Mixtur die da kommt. Das ist aber völlig normal und gewollt. Sobald es für Deinen Mann unschön wird, sprich sein Immunsystem schlapp macht, bekommt er automatisch etwas. Er wird die nächste Zeit so engmaschig auf den Kopf gestellt, wie nie zuvor und wahrscheinlich auch nie wieder.

Zitat:
2. Stichwort Päppeln. Mein Mann ist sehr schlank - um nicht zu sagen dürr -, bringt es jetzt noch was, ihn mit hochkalorischen Nahrungsmittel (will heißen Sahne und Hamburgersoße und Gummibärchen und Eis ...) auf ein ordentliches Kampfgewicht zu trimmen? Ich habe ein bisschen Schiss, dass wenn es ihm schlecht wird und er ein paar Tage nichts isst, er dann kreislaufmäßig Effekte bekommt. Oder dass es ihm richtig schlecht geht, weil er einfach keine Fettreserven hat. Sind diese Sorgen begründet?
Neeee, nicht zwanghaft aufpäppeln. Erstens verstärkt es unterbewusst den Erwartungsdruck ("es muss ja was schlimmes kommen...") und FETT lohnt auch nicht. Ist eh größtenteils nur Ballast, selbst für gesunde Körper. Belaste ihn nicht damit. Jaymz hatte auch hier wieder recht: er soll essen was er kann und möchte. Aber bitte nach Möglichkeit keine Lieblingsgerichte unter der Chemo. Es gab Männer, die eben diese Schmankerl später nicht mehr mochten. Wäre doch ein Jammer, oder ? Auch hier gilt: Augen auf und sobald es Schwierigkeiten gibt, werden die Docs schon etwas dagegen machen. Aber jetzt so auf die Schnelle bringt das eh nichts mehr als Ballast.

Zitat:
3. Gibt es sonst noch etwas, was ich tun kann? Ich meine jetzt außer eine seelische Stütze darstellen und Kraft geben, eher so handfest. Was habt ihr euch gewünscht vor, während und nach der Chemo? Was war sinnvoll oder helfend?
Sei einfach für ihn da, wenn er Dich braucht. Will er alleine sein oder seine Ruhe haben, gewähre ihm auch das. Wir Kerle weinen (evolutionär bedingt ) sehr ungerne in Gesellschaft. Das ist okay, solange die Badewanne nicht überläuft. Sei wachsam, wenn es ihm schlecht geht, bemuttere ihn aber nicht. Aber wenn ich so Deine Zeilen lese, hat er schon die größte Hilfe an seiner Seite . Ach so: wird er zum Arsch und ungerecht.... naja.. was soll ich sagen.... sieh es ihm nach (bis zu einem gewissen Maß). So sind wir Männer halt

Alles Gute für Euch beide und wenn was ist..... wir sind nur wenige Mausklicks entfernt.....

Zitat:
Ich freue mich über eure Antworten.

Liebe Grüße, Bib
..... und wir uns über Neuigkeiten.

Falls Du oder gar Ihr beide Interesse habt: ich hatte ebenfalls drei Zyklen PEB und ein Chemo-Tagebuch geschrieben
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