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Alt 18.01.2010, 19:28
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Vorläufiger Entlassungsbericht...

Hallo 2001little,

es tut mir sehr leid, dass es Deinem Schwiegervater und damit auch Euch so schlecht geht. Zusehen zu müssen, wie jemand leidet und man kann nichts tun, das ist die Hölle. Mit dem Wasser in der Lunge und keine Luft bekommen, das kenne ich gut von meinem Vater, der hatte ein sehr schwaches Herz. Zuletzt schlug es zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben, eine ziemliche Quälerei und er hatte auch viel Luftnot. Ich hoffe für Euch, dass dein Schwiegervater, wenn er keine Hoffnung mehr hat, irgendwann einfach einschläft.

Meinem Mann geht es dagegen gut. Die OP war am 30.09., es gab natürlich Riesen-Probleme mit der Ernährung, dass er nur ganz winzige Menge essen konnte, er ekelte sich auch vor Essen, das er sich erbrach usw. Das Essen steigt ihm den Hals hoch, wenn es mal ein Bissen zu viel ist. Das ist auch heute noch so. Die Mengen, die er essen kann sind mehr geworden, er hält sein Gewicht, hat wohl nach dem Essen viel Bauchschmerzen und Durchfälle. Fleisch geht nicht so gut. Seine Narben schmerzen, er nimmt nach wie vor über Nacht auch morphinhaltige Tabletten gegen Schmerzen. Aber alles in allem für so eine schwere OP war es eigentlich zufriedenstellend.

Anfang Januar sollte die 1. Kontrolle stattfinden, leider bekam er kurz vor Weihnachten wieder Schluckbeschwerden, bei mir und den Kindern gingen wieder alle Panik-Leuchten an. Es wurde ein CT gemacht vom Oberkörper, das war ok. Auch die Magenspiegelung zeigte keinen Tumor, aber - wie ich schon vermutet hatte - ein Zusammenziehen der Narbe zwischen Magen und Speiseröhrenstumpf. Dadurch ist die Verengung im Hals entstanden und die Schluckprobleme. Mittwoch haben wir einen Termin in Kamp-Lintfort beim Chirugen, der entscheiden wird, wann diese Stelle gedehnt wird. Ob das ambulant oder stationär gemacht werden muss, mein Mann hat nach wie vor sein Krankenhaus-Trauma behalten und kann nicht über Nacht dableiben, wissen wir noch nicht.
Der Hausarzt saß ihm schon mit "wieder Arbeiten gehen im Nacken", das wird sich wohl erst einmal wieder erledigt haben. Ich glaube eh nicht, dass er mit der Ernährungssituation, den ständigen Bauchschmerzen und Durchfällen nach dem Essen und noch dazu Diabetes den ganzen Tag auf dem LKW im Straßenverkehr fahren sollte. Auch da müssen wir uns erkundigen und - was ich hasse - abwarten.

Leider sind bei uns viele familiäre Schwierigkeiten aufgetreten, die diese ganze Situation besonders für mich noch schwerer machen. Ich bin von der Grundstimmung her oft traurig und down, bin eine richtige Heulsuse geworden. Nehme seit einigen Wochen ein Antidepressivum, bis jetzt merke ich keine besondere Änderung, aber wie gesagt, nicht nur die Krankheit meines Mannes und meine eigenen gesundheitlichen Probleme (ich kämpfe selbst seit fast vier Jahren um eine teilweise Erwerbsminderunsrente...) sondern auch die Gesamtumstände bei uns sind schwierig. Ich hoffe, dass mal irgendwann wieder die Sonne scheint.

Ich wünsche Euch - soweit das geht - alles Gute. Meld dich mal wieder.

LG Monika
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