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Alt 22.11.2009, 17:25
Nokl Nokl ist offline
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Registriert seit: 05.11.2009
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Standard AW: Rektumkarzinom und nun ?

Hallo Hope,

wie geht es meiner Familie? Hmm, also wir sind insgesamt 6 Personen hier, meine Frau, meine Kinder 21, 18 und 13 und meine Mutter.
Meine Frau kümmert sich rührend um alles, soweit sie kann. Die administrativen Sachen sind teilweise etwas schwierig für sie, da sie erst seit sechs Jahren in Deutschland lebt. Das macht ihr auch Angst, habe ich das Gefühl. Sie ist sehr gläubig und betet oft für mich. Auch animiert sie mich oft, Gott zu bitten mir zu helfen, was ich auch tue.
Mein ältester Sohn sieht alles ziemlich nüchtern,, nach dem Motto, die Ärzte machen das schon. Ich glaube aber, im Inneren berührt es ihn doch sehr. Mein mittlerer ist ziemlich verschlossen,aber er spricht mir Mut zu. Die kleine kann alles noch nicht richtig einschätzen, ist aber auch sehr angekratzt. Die Kinder "flüchten" aus meiner Sicht in ihr eigenes Leben mit Freundinnen, Sport etc. Meine Mutter sagt immer, der und der hat auch Krebs, Frau sowieso auch und die nimmt seit Jahren Tabletten etc.
Ich war und bin leider immer der Dreh-und Angelpunkt gewesen, der alles klärt oder eine Lösung findet. Ich glaube es ist ziemlich schwierig für die Familie mit der veränderten Situation klar zu kommen, mal unabhängig von der finanziellen Krise. Und ich bin schon drei Monate zu Hause und mir fällt die Decke auf den Kopf. Freunde und gute Bekannte haben wir kaum. Wir sind also auf uns allein gestellt. Vielleicht wird unsere Situation dadurch etwas anschaulicher und Ihr könnt meine Verwirrung, haschen nach Hoffnung und letztlich auch Angst vor Schmerzen, Veränderung, dem Ungewissen und auch Tod verstehen.

Danke
Nokl
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