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Alt 22.11.2009, 07:16
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo Tanzbein,

wie ich sah, ist der Markenname von Paclitaxel Taxol und dazu kann ich dir was sagen. Meine Erfahrung war, dass diese Infusionen weitaus mehr verträglich waren als meine ersten drei Chemos mit FEC (5-Fluorourazyl, Epirubicin, Cyclophosphamid).

Veränderungen des Blutbildes gibt es soweit bei jeder Chemo, aber beim Taxol brauchte ich meine Unterschrift nicht mehr für eventuelle Herzschäden als Nebenwirkung geben, was auch bei älteren Patienten ein größeres Problem sein kann. Unschön sind natürlich trotzdem gerade auch die Wirkungen wie Haarausfall und evtl. Übelkeit, aber das war bei mir überhaupt kein Vergleich zur FEC. Dagegen kamen mir die Infusionen mit Taxol wie ein Spaziergang vor. Allerdings stehen hier die nervenschädigenden Nebenwirkungen im Vordergrund. Also Neuropathien an Händen und Füßen, aber darüber weißt du sicher schon Bescheid. Das war eigentlich meine größte Angst dabei, weil ich weiß, dass so etwas unter Umständen dauerhaft bleiben kann. Deshalb nahm ich in Absprache mit der Onkologin etwas dagegen ein und so ging dieses anfängliche Kribbeln auch immer wieder zurück. Auch die Nägel blieben gut erhalten. Ich kann zwar nicht sagen, ob ich auch ohne Vorsorge davon verschont geblieben wäre, aber ich fand das besser als tatenlos abzuwarten und außerdem hatte ich ein besseres Gefühl dabei. Für alle anderen Nebenwirkungen war ich gut in der Praxis eingestellt (vor Taxol wurde beispielsweise Cortison über die Vene gegeben, was ich allerdings verringern lassen habe usw.). Mit Bevacizumab habe ich keine Erfahrungen.

Hattest du die Chemo nach der OP damals abgelehnt oder hatte man dir dazu nicht geraten, wenn ich fragen darf? Ach noch was, Paclitaxel wirkt wöchentlich besser als aller 3 Wochen. Somit sind die Einzeldosen jeweils verringert, aber auch die Nebenwirkungen. Obendrein soll eben die Wirkung besser sein. Meine Onkologin kennt beide Möglichkeiten und gibt die Infusionen nur noch wöchentlich. Zu lesen auch in der Ärztezeitung.

Ja, das ist eine schwere Entscheidung. Du lehnst eine Chemo eher ab, nehme ich an. Aber vielleicht beruhigt es dich etwas, wenn ich dir sage, dass ich einige nachweisbaren Chemoschäden wieder umkehren konnte, z. B. was die Blut- und Leberwerte betrifft. Man kann hinterher aktiv und vor allem gezielt wieder etwas für seinen Körper tun. Ich wünsch dir alles Gute!
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Liebe Grüße
JoBeth
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