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Alt 17.11.2009, 16:51
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Andy,

wenn bei Deinem Vater ein Rektum-Ca diagnostiziert worden war und ca. 20cm entfernt wurden, ist es höchst wahrscheinlich, dass eine TME durchgeführt wurde, eine "totale mesorektale Excision", also das komplette "Reservoir" (eben das Rektum, die "Ampulle") entfernt wurde. Mein Chirurg hat mir das kurz vor oder nach der OP so erklärt, dass sich dann eben das Stück Darm, das den Enddarm jetzt ersetzt, etwas weiten muss, um die Funktion des "Sammelns" zu übernehmen. So wird auch in rein anatomischer Hinsicht klar, dass es nie wieder ganz so wie früher sein wird, weil der übrige Darm nicht so "weit" gebaut ist wie der Mast-/Enddarm. Die Elastizität hat natürliche Grenzen und vermutlich sind da auch weniger Muskeln als im Rektum. So ist mir verständlich, dass uns Operierten eine höhere Stuhlfrequenz bleiben wird als früher, aber sie kann sich trotzdem im Lauf der Zeit (und das kann Jahre dauern, meinte auch mein Chirurg) auf ein wirklich erträgliches Maß reduzieren.
Bei mir gibts jetzt, ziemlich genau 3 Jahre nach der OP, immer auch mal wieder schlechte Tage, aber die guten überwiegen bei Weitem.

Alles Gute für Deinen Vater,
meliur

P.S. ich freue mich eigentlich immer, wenn ich sehe, wie sich Leute für ihre betroffenen Angehörigen schlau machen und ihnen etwas weitergeben, was sie (hier oder anderswo) in Erfahrung bringen. Oft genug wollen oder können die Betroffenen das selbst nicht tun und wüssten dann auch gar nicht, dass es auch oft Grund zur Hoffnung gibt...
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