Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1567  
Alt 13.11.2009, 00:05
nido nido ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.11.2009
Beiträge: 1
Beitrag AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Guten Abend alle zusammen,

Euer Forum ist mir wirklich sehr hilfreich gewesen in der letzten schweren Zeit die ich durchgemacht habe.
Ich habe mir immer die Berichte von Euch durchgelesen und war danach oft je nach Bericht sehr verzweifelt oder wieder hoffnungsvoll.

Jetzt nach einem Jahr bin ich bereit auch meine Geschichte zu erzählen:

Am 2.6.08 rief mich meine Mutter an (war gerade mit Sohn und Mann auf´m Fussballplatz) die in Niedersachsen lebt und sagte mir, dass sie notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert wurde, da sie übers Wochenende starke Kopfschmerzen hatte. Angeblich hätte sie einen Tumor im Hirn.
Anbei bemerkt war ich noch in den Osterferien für 4 Tage bei ihr zu Besuch. Sie hatte da schon über Kopfweh geklagt, war auch schon beim Arzt der sie zum CT weiterüberwiesen hatte. Doch das CT war "sauber".

Da meine Mutter Analphabetin ist, war ich mir ganz sicher, dass sie da was gehörig falsch verstanden hatte. Erst als ich meine Tante anrief, die im gleichen Dorf lebt, und die mir dies bestätigte, brach ich unter Tränen zusammen.
Sofort wollte ich zu ihr fahren, also rief ich meine drei Geschwister an, ein Bruder ist mit mir letztendlich hochgefahren. Gleich am nächsten Tag wurde meine Mutter notoperiert ( 10 Std. lang). Danach war sie einen Tag auf Intensivstation und erholte sich relativ schnell. Da sie wg den enormen Schmerzen vorher sehr viel Aspirin eingenommen hatte, war ihr Blut sehr dünn und sorgte für Komplikationen während der Op. Dadurch entstand ein Bluterguss, der aber Gott sei Dank keine großen Probleme bereitete.
Die Op wurde in der Schildthau-Klinik(Seesen) vom Oberarzt Dr. Morgenroth durchgeführt, bei dem ich mich sehr sehr wohlgefühlt und gut aufgehoben gefühlt habe. Alle auf der Station waren sehr sehr menschlich und mitfühlend.

Die Diagnose von der Pathologie war niederschmetternd: Glioblastoma Grad IV

Zuhause angekommen kümmerte ich mich sofort um einen Termin für Bestrahlung und Weiterbehandlung. Ich wollte, dass Mama bei mir in Bayern die Behandlung durchführen lässt, für den Fall dass sie es nicht schafft, wäre ich wenigstens bei ihr gewesen.
Beim MRT für die Anpassung der Maske der nächste Schock: Raumforderung rechts, der Tumor, der eigentlich lt. Ang. der Ärzte restlos wegoperiert wurde, ist innerhalb von 4 Wochen nachgewachsen!!!
Prognose des Professors: 4-6 Monate Lebenserwartung, trotzdem sofort operieren.
Doch ich verweigerte die Op, denn ich wollte dies meiner Mutter nochmals nicht antun, diese ganzen Qualen. Und ausserdem: die letzten Monate sollte die Mama im Kreise der Familie sein und nicht im Krankenhaus.
Ach ja, ich hatte entschieden dass meine Mutter nicht erfahren soll, dass der Tumor nachgewachsen ist, durch das dass sie Analphabetin ist glückte uns dies sehr gut. Bis heute weiß sie nichts davon.
Nach 3 Monaten super vertragener Bestrahlung/Chemo passierte das Wunder: der Tumor schrumpfte durch die Behandlung!!!!!!
Meiner Mutter gings von Tag zu Tag besser. Durch die Op wurde die Sehbahn des li. Auges verletzt und das Ohr hört nicht so gut, aber wir waren trotz alledem zufrieden und dankbar.

Sorry die Emotionen kommen hoch , ich brauche eine Pause. Meine wunden klaffen........................................... .................................................. .

Geändert von nido (13.11.2009 um 00:07 Uhr)
Mit Zitat antworten